„Beam me up, Scotty“, „Live long and prosper“, „He’s dead, Jim“ – die „Star Trek Classic“-Serie (oder zu gut deutsch „Raumschiff Enterprise“) hat sich nicht nur tief in unser kulturelles Bewusstsein eingebrannt, sondern mit derlei Floskeln auch erfolgreich unseren alltäglichen Sprachgebrauch unterwandert. In der zweiten Staffel, die soeben auf DVD erschienen ist, lässt sich hautnah miterleben, wie der eine oder andere Satz zum ersten Mal auf dem Fernsehschirm geäußert wurde (ich sage nur: „Pon Farr/Weltraumfieber“...)
von Frank Stein
Die Aufmachung
Die Box kommt, wie alle anderen Star-Trek-Serien auch, in der schicken Plastikummantelung daher und fügt sich mit ihrem – diesmal blauen – Pseudo-Tricorder-Design nahtlos in den Stil der Classic-Reihe ein (was sonst...). Die Schrift ist erneut in glänzendem Silber gehalten und Ausfräsungen geben den Blick auf die Papphülle mit den DVDs im Inneren frei. Auch im Inneren herrschen diesmal Blautöne vor. In einer Pappummantelung steckt leider einmal mehr ein schlichter Stapel Klarsichthalterungen, die mit einem Klebestreifen am einen Ende zusammengehalten werden – genau wie bei „DS9“ und „Voyager“ (hoffentlich zeigt man bei der Veröffentlichung von „Enterprise“ Einsicht und kehrt zur hübscheren Klappverpackung à la „TNG“ zurück). Von jedem Silberling lacht uns das Konterfei eines anderen „main characters“ an, diesmal um Chekov, einen Andorianer und Tribbles ergänzt. Sulu, Uhura und Janice Rand bleiben indessen außen vor.
Das DVD-Menü ist äußerst farbenfroh und absolut identisch mit dem der ersten Staffel – auch das leichte Ruckeln beim Schwenk über die Brücke der NCC-1701 Enterprise ist noch vorhanden. Die Anordnung der Episoden auf den Silberlingen ist wiederum in Ausstrahlungsreihenfolge, nicht in der eigentlichen Produktionsreihenfolge, geschehen, allerdings kann man mithilfe der Episodennummern sich die ursprüngliche Abfolge rekonstruieren, wenn man will.
Die Episoden
Auch die 26 Episoden der zweiten Staffel bergen eine Reihe „Klassiker“ der Star-Trek-Unterhaltung. Das fängt gleich bei der Folge „Pon Farr/Weltraumfieber“ an, in der man nicht nur einige interessante Details über das Intimleben der Vulkanier erfährt und erstmalig den Planeten Vulkan besucht, sondern auch die Premiere des legendären Vulkaniergrußes samt dazugehöriger Geste miterleben darf. Sehr schön: Es wird die amerikanische Originalversion der Episode geboten, die seinerzeit in Deutschland schwer verschnitten war und Spocks Paarungsdrang zum Traum umdeutete (prüde Rundfunkanstalten...). Das hat zur Folge, dass einige Szenen nachsynchronisiert wurden, was leider relativ auffällig ist und auch nicht immer so gut gelungen wirkt. Dem kundigen Englischsprecher empfehle ich dringend zum Originalton – und sei es mit Untertiteln. Nichtsdestoweniger ist diese Vorgehensweise natürlich absolut lobenswert!
Vergleichbaren Seltenheitswert hat die in Deutschland nie im Fernsehen ausgestrahlte Folge „Schablonen der Gewalt“, die von dem gescheiterten Versuch eines gestrandeten Historikers erzählt, eine auf Strukturen des Dritten Reichs, aber gleichzeitig auf Güte basierende Ordnung zu errichten, um ein zerrüttetes Volk zu einen. Zwar gab es Anfang der 1990er einen ziemlich groß beworbenen Video-Release, aber auch diese Quelle dürfte mittlerweile versiegt sein.
Weitere Episoden mit Kultcharakter sind natürlich „Ein Paralleluniversum“, in der erstmalig das Spiegeluniversum eingeführt wird, das Captain Kirk als berüchtigten Tyrannen kennt und Mr. Spock als Träger eines feschen Barts, „Die Reise nach Babel“, die uns mit Orionern, Tellariten und Spocks Vater bekannt macht, „Kennen Sie Tribbles?“ mit den gleichnamigen gebärfreudigen Kuschelkugeln sowie „Ein Planet, genannt Erde“, in der Kirk und Spock dem Zeitreise-Agenten Gary Seven ins New York der Gegenwart folgen müssen.
Technisch sind die Folgen praktisch identisch zu denen der ersten Staffel. Die Bildqualität ist für das 40 Jahre alte Material recht ordentlich und in Raumschiffsequenzen sogar mitunter von bestechender Klarheit. Die Außenaufnahmen leiden ab und an unter verstärktem Auftreten von Kratzern und Staub, aber so genau schaue ich bei einer alten TV-Serie nicht hin. Und die Farben sind einmal mehr wirklich toll! Auch an der Tonfront ist nichts Neues zu vermerken. Vom 5.1 Upmix hört man nicht viel – aber, ich wiederhole mich, irgendwie ist diese ganze Aktion im Falle eines alten Mono-Masters auch schwachsinnig. Auf der deutschen Tonspur fällt hin und wieder ein Wechsel in der Stimmlage der Darsteller auf. Hier wurden Szenen neu synchronisiert, um die Episoden im Originalschnitt präsentieren zu können. Nicht so schlimm, aber ein bisschen irritierend. Englischer O-Ton, sage ich da nur.
Die Extras
Kommen wir zum interessantesten Teil (dieser Rezi): den Extras. Ich wiederhole mich auch hier gerne, wenn ich sage, dass mir die Features der Star-Trek-DVD-Boxen immer wieder recht gut gefallen – wobei die Classic-Boxen besonders gelungenes Zusatzmaterial anbieten. Leider gibt es diesmal nur zwei Textkommentare – erneut kenntnisreich von den Okudas verfasst – und zwar zu den Episoden „Weltraumfieber“ und „Kennen Sie Tribbles?“ (immerhin gute Wahl). Weiterhin findet sich auch diesmal zu jeder Episode der zeitgenössische Trailer direkt im jeweiligen Episodenmenü. Ein netter Gag, aber vor allem von historischem Kuriositätswert, wird doch jede Geschichte unter völliger Missachtung potentieller Spoiler in dramatischster Art und Weise beworben.
Doch kommen wir zu den Features, die auf der siebten DVD abgelegt sind. „Wo nie ein Mensch zuvor gewesen ist... Staffel 2“ (19:30 min.) dient als eine Art Überblick über die wichtigen Themen und Ereignisse der zweiten Staffel. Natürlich werden die Tribbles im Detail besprochen, ebenso der Einstand von Chekov als Mitglied der Brückencrew, das Spiegeluniversum, die Entwicklung des Spock-Charakters und die Zielsetzung von Star Trek, vermittels einer Verlegung in die Zukunft zeitgenössische Probleme reflektieren zu können, ohne damit Ärger zu bekommen. Das „Leben jenseits von Star Trek“ (12:01 min.) widmet sich diesmal Leonard Nimoy, der ein paar sehr persönliche Einblicke in seine Fotografierleidenschaft gibt. Gerade im Vergleich mit dem Feature der ersten Staffelbox, das William Shatners aktuelles Tun und Wirken beleuchtet hat, ist ausgesprochen interessant zu sehen, wie unterschiedlich die beiden Männer, die Kirk und Spock spielten, auch im realen Leben sind. Während Shatner nach wie vor die Öffentlichkeit und verschiedenste Arten der Selbstbestätigung zu suchen scheint, kommt Nimoy in der kurzen Doku eher wie ein introvertierter, sehr nachdenklicher und beinahe spiritueller Künstlertyp rüber. Dass er sich dabei nach wie vor mit seinem Leben als Spock beschäftigt – vor allem der Geste des vulkanischen Grußes, die ursprünglich aus dem jüdischen Ritus stammt – schlägt eine schöne Brücke zum eigentlichen Anlass des Besuchs in seinem Atelier: der Aufnahme von Bonusmaterial für eine Star-Trek-Box!
Dass „Kirk, Spock und Pille: Star Treks tollstes Trio“ (7:08 min.) sind, braucht man eigentlich nicht extra zu betonen. Dennoch wird hier ein bisschen darüber nachgedacht, wie die drei Charaktere zusammenkamen und wie sie sich gegenseitig zu ergänzen begannen – was vor allem für Spock und Pille gilt, den kühlen Logiker und den erklärten Gefühlsmenschen, die in der zweiten Staffel erheblich häufiger den verbalen Schlagabtausch betreiben als in der ersten. „Das Design der letzten Grenze“ (22:17 min.) wendet sich technischeren Aspekten der Serienproduktion zu. Matt Jefferies lässt seine Zeit als „Art Director“ von „Raumschiff Enterprise“ Revue passieren – wie er an Bord kam und welchen Ideenreichtum man mitunter mitbringen musste, um eine wöchentliche Serie immer wieder auf Neue mit exotischen Sets und Props zu versorgen. Dabei klingt er witzigerweise ein bisschen wie der Scotty-Behind-the-Scenes: „Kein Geld, keine Zeit? Na schön, das wird reichen müssen.“
„Star Treks himmlische Divas“ (13:02 min.) ist eine Verbeugung vor Nichelle Nichols. In ihrer wunderbar herzlichen Art resümiert die Schauspielerin die Entstehung, Entwicklung und Bedeutung ihrer Kommunikationsoffizierin Uhura und auch wenn einem als Fan viele der Details bereits bekannt vorkommen, plaudert sie doch mit einer solchen Freude aus ihrem ganz persönlichen Nähkästchen, dass man ihr immer weiter zuhören könnte. Direkt im Anschluss meldet sich eine weitere Frau, die Star Trek geprägt hat – diesmal hinter den Kulissen –, zu Wort. D.C. Fontana erzählt „Vom Schreibtisch der Autoren“ (7:33 min.) aus von den Herausforderungen der Serien-Schreiberlinge auf dem Weg von der Idee zum Skript zum eigentlichen Dreh.
Das letzte Feature „Die besten Momente in Star Trek“ (17:09 min.) ist das vielleicht schwächste, denn es genügt sich vor allem darin, namhafte Darsteller und Macher späterer Serien voller Lob und Ehrfurcht über die „Klassiker“ sprechen zu lassen. Die Stories sind dabei alle sehr ähnlich: Ich war jung, sah Star Trek, war völlig begeistert. Was für ein Glück, dass ich später auch mitspielen durfte. (Okay, genau das gleiche würde ich auch sagen, wäre ich an ihrer Stelle, aber als Fans wissen wir doch alle, wie toll die Serie ist. Es muss uns nicht lang und breit erklärt werden.) Am besten sind dabei echt noch die Statements der Fans selbst, die zu Wort kommen dürfen.
Den Abschluss bilden erneut vier in der Schiffskonsole versteckte „Easter Eggs“, die kurze Classic-Anekdoten präsentieren, sowie einige Trailer für andere ST-DVD-Sets.
Fazit: Auch die DVD-Box der zweiten Staffel hält, was die erste bereits versprochen hat: gleich mehrere Episoden, die ganze Traditionsstränge innerhalb des Star-Trek-Franchises begründet haben (ich sage nur Spiegeluniversum und Tribbles), dabei eine technisch sehr dankbare Präsentation im Originalschnitt und – auf Wunsch – Originalton und auf dem siebten Silberling eine wohlfeile Sammlung an Features, die mit charmanten Akteuren und einer Menge interessanter Detailinformationen (bei annehmbarem Maß an reziprokem Süßholzgerasple) für kurzweilige Unterhaltung sorgt. Weiter so!
Es gibt viele Blogs, die sich Fantasy-Themen widmen. Dieses Blog soll ganz der Science-Fiction in all ihren Spielarten gewidmet sein. Vor allem werde ich hier Buchrezensionen einstellen, aber auch gelegentlich solche von Filmen oder Brettspielen. Und mal sehen, was mir noch so einfällt.
Mittwoch, 15. Dezember 2004
Sonntag, 7. November 2004
Star Wars Miniatures: Rebel Storm
Sammelbare Figurenspiele sind „in“ – erfolgreiche Systeme wie „MageKnight“ oder „Mechwarrior DarkAge“ haben das bewiesen. Star Wars ist „in“ – das braucht man gar nicht weiter zu beweisen. Was läge also näher, als ein Gewinn versprechendes Konzept und ein Gewinn versprechendes Universum miteinander zu verschmelzen? Et voilà: „Star Wars Miniatures“ – das sammelbare Figurenspiel in einer Galaxis weit weit entfernt.
von Frank Stein
Mit „Star Wars Miniatures“ erfüllt sich für viele Fans ein Traum: süße, kleine, doch dabei überraschend hübsch aus weichem (und daher ziemlich bruchresistentem) Plastik gegossene und bemalte Figürchen von all den Helden und Schurken, die man aus den Filmen und dem Expanded Universe so kennt – einen Bruchteil so teuer, wie ihre großen Geschwister von Hasbro oder ihre ähnlich großen Geschwister von Lego und obendrein noch mit einem netten, taktischen Tabletop-Spiel verknüpft.
Natürlich – so weisen die Macher Wizards of the Coast darauf hin – kann man die 60 verschiedenen Figuren der ersten Expansion „Rebel Storm“, die in 10-er Startern (samt Spielplan, Spielmarken und Regelwerk) und 7-er Boostern zu erwerben sind, auch sammeln, doch im Regal, muss ich sagen, entfalten die kleinen Stormtrooper, Aliens und Rebellen kaum mehr Charme als Ü-Ei-Beigaben (die von manchen Menschen durchaus begeistert gehortet werden, doch mir hat sich diese Begeisterung nie erschlossen). Ich finde, man sollte Spielfiguren auch zum Spielen verwenden.
Diesbezüglich allerdings sind die Miniatures, die nicht nur namhafte Helden wie Luke, Han, Chewie oder Vader umfassen, sondern auch universell einsetzbare Imps, Rebellen und Schurken, von doppeltem Wert. Denn abgesehen von ihrem Einsatz auf dem Spielbrett können sie auch super als Stand-Ins für Rollenspielcharaktere und NSCs im „Star Wars RPG“ – egal ob d6 oder d20 – eingesetzt werden (die dritte Einsatzmöglichkeit, die auch explizit in der Einleitung des Regelheftes genannt wird). Mit dieser Verwendung im Hinterkopf erscheint die Aussicht auf doppelte Figuren – und Doppelte stellen sich, wie bei jedem Sammelspiel, unweigerlich ein – nicht mehr ganz so ärgerlich.
Ärgerlich für den Sammler wie auch Spieler sind allerdings durchaus die vier verschiedenen Seltenheitsgrade. Neben den 16 Common-Figuren, den 16 Uncommons und den 16 Rares, gibt es noch 12 Very Rare Figures, die natürlich besonders hübsch sind – entweder aufgrund ihrer Spielstärke (Emperor Palpatine, Boba Fett) oder weil sie einfach größer sind als die gewöhnlichen Figuren (Scout Trooper on Speeder Bike, Jabba the Hutt, Wampa). Sie alle zusammenzubekommen bedeutet jedoch einen erheblichen finanziellen Mehraufwand bei – an dem Punkt wird es dann doch nervig – einer immensen Anzahl doppelter Commons und Uncommons.
Doch kommen wir zum Spiel selbst: Das Spielprinzip ist denkbar einfach und soll eine abgespeckte Version der Kampfregeln des d20-Rollenspiels sein. Man nehme einen Spielplan voller quadratischer Felder und bedruckt mit Räumen einer Raumstation, die laut Anleitung der Todesstern sein soll (könnte aber auch jede andere Basis sein) und setzte darauf sein Team auf Figuren, das man sich vorher individuell zusammengestellt hat. In der Regel wird mit 100-Punkte-Teams gespielt, wobei jede Figur je nach Spielstärke einen anderen Punktewert aufweist. So wird der gemeine Trooper mit fünf Punkten bewertet, Darth Vader zählt hingegen stolze 55 (in seiner Rare-Inkarnation).
Ein Würfelwurf ermittelt die Initiative für eine Runde. Der erste Spieler aktiviert erst eine seiner Figuren, danach eine zweite, dann kommt der zweite Spieler mit zwei Figuren dran, dann wieder der erste und so geht es hin und her, bis alle Figuren gezogen wurden. Dann ist die Runde zu Ende, es wird erneut die Initiative erwürfelt und eine neue Runde beginnt. Eine aktivierte Figur hat zwei Handlungen: bewegen & angreifen oder angreifen & bewegen oder bewegen & bewegen. Nur einzelne Kämpfer verfügen über die Spezialfähigkeit, zweimal pro Runde angreifen zu können. Ziel des Spiels ist es für gewöhnlich, alle Figuren des Gegners auszuschalten – natürlich kann man sich später auch Missionen mit besonderen Siegkonditionen ausdenken.
Die Spezialfertigkeiten der Figuren, die auf den Spielstatistikkarten gemeinsam mit den „Hitpoints“, dem „Attack Bonus“, der „Defense“ und dem „Damage“-Wert niedergelegt sind, bringen die Taktik ins Spiel („Star Wars Miniatures“ arbeitet nicht mit dem bewährten Prinzip der drehbaren Kampfscheibe à la „MageKnight“, was vermutlich daran liegt, dass das Klick-Patent bei WizKids liegt und die Wizards für diese Lizenz keine Kohle zahlen wollten – stattdessen gehört zu jeder Figur ein Pappkärtchen, das neben das Spielbrett gelegt wird). Derweil so basale Optionen wie halbe und ganze Deckung sowie die „attack of opportunity“ und „combined fire“ nur bedingte Spielvorteile erbringen, sind es die verschiedenen Fähigkeiten der Figuren und deren geschickter Einsatz, die am Ende über Sieg oder Niederlage entscheiden.
So gibt es „Special Abilities“, die nur der jeweiligen Figur einen Vorteil (oder Nachteil) bringen (wie z.B. die eben erwähnte „Double Attack“ für zwei Angriffe oder „Melee Attack“, was bedeutet, dass der Charakter nur im Nahkampf, also von einem benachbarten Feld aus, angreifen kann), es gibt „Force Powers“, die den (mit Machtpunkten zu bezahlenden) Einsatz von Machtfertigkeiten bedeuten, und zuletzt gibt es den „Commander Effect“, der Auswirkungen auf einige oder alle Figuren eines Spielers hat. Wie bei Sammelkarten auch sind hier nette Figurenkombos möglich. So bietet es sich beispielsweise an, den „Heavy Stormtrooper“, der mit seiner Blasterkanone nur schießen darf, wenn er sich in der Runde nicht bewegt, in der Nähe des „Stormtrooper Officer“ zu halten, der jedem Untergebenen in seiner Nähe einen Angriffsbonus von +3 gewährt, wenn sie sich in der besagten Runde nicht bewegen.
Fazit: „Star Wars Miniatures“ ist sehr schnell zu erlernen und bietet durch seine Möglichkeit, Dank der sammelbaren Figuren immer wieder die Teamzusammenstellung zu ändern wie auch durch acht dem Starter beigelegte Geländekarten die Spielarena zu modifizieren, durchaus längerfristigen Spielspaß. Allerdings ist vor dem Suchtfaktor zu warnen: Wer einmal damit angefangen hat, braucht recht schnell mehr Booster, denn er will mehr (und vor allem andere) Figuren sein Eigen nennen, um für anhaltende Abwechslung zu sorgen. Mit einem einzelnen Starter ist es da normalerweise nicht getan. Das ist natürlich kein Muss, aber von den Machern natürlich zweifellos intendiert. Entsprechend ist für November bereits die zweite Expansion „Clone Strike“ mit 60 neuen Figuren, diesmal rund um die Prequels, angekündigt. Bei einem Preis von 18-20 Euro pro Starter und 9-12 Euro pro Booster (und das ist schon das günstigste Angebot!) ist man da ganz fix eine schöne Stange Geld los. Andererseits: Es ist halt schon verdammt cool...
SW Miniatures: Rebel Storm (Starter Set)
Sammelbares Figurenspiel
Wizards of the Coast 2004
ISBN: 078693476X
Preis: ca. 18-20 Euro
von Frank Stein
Mit „Star Wars Miniatures“ erfüllt sich für viele Fans ein Traum: süße, kleine, doch dabei überraschend hübsch aus weichem (und daher ziemlich bruchresistentem) Plastik gegossene und bemalte Figürchen von all den Helden und Schurken, die man aus den Filmen und dem Expanded Universe so kennt – einen Bruchteil so teuer, wie ihre großen Geschwister von Hasbro oder ihre ähnlich großen Geschwister von Lego und obendrein noch mit einem netten, taktischen Tabletop-Spiel verknüpft.
Natürlich – so weisen die Macher Wizards of the Coast darauf hin – kann man die 60 verschiedenen Figuren der ersten Expansion „Rebel Storm“, die in 10-er Startern (samt Spielplan, Spielmarken und Regelwerk) und 7-er Boostern zu erwerben sind, auch sammeln, doch im Regal, muss ich sagen, entfalten die kleinen Stormtrooper, Aliens und Rebellen kaum mehr Charme als Ü-Ei-Beigaben (die von manchen Menschen durchaus begeistert gehortet werden, doch mir hat sich diese Begeisterung nie erschlossen). Ich finde, man sollte Spielfiguren auch zum Spielen verwenden.
Diesbezüglich allerdings sind die Miniatures, die nicht nur namhafte Helden wie Luke, Han, Chewie oder Vader umfassen, sondern auch universell einsetzbare Imps, Rebellen und Schurken, von doppeltem Wert. Denn abgesehen von ihrem Einsatz auf dem Spielbrett können sie auch super als Stand-Ins für Rollenspielcharaktere und NSCs im „Star Wars RPG“ – egal ob d6 oder d20 – eingesetzt werden (die dritte Einsatzmöglichkeit, die auch explizit in der Einleitung des Regelheftes genannt wird). Mit dieser Verwendung im Hinterkopf erscheint die Aussicht auf doppelte Figuren – und Doppelte stellen sich, wie bei jedem Sammelspiel, unweigerlich ein – nicht mehr ganz so ärgerlich.
Ärgerlich für den Sammler wie auch Spieler sind allerdings durchaus die vier verschiedenen Seltenheitsgrade. Neben den 16 Common-Figuren, den 16 Uncommons und den 16 Rares, gibt es noch 12 Very Rare Figures, die natürlich besonders hübsch sind – entweder aufgrund ihrer Spielstärke (Emperor Palpatine, Boba Fett) oder weil sie einfach größer sind als die gewöhnlichen Figuren (Scout Trooper on Speeder Bike, Jabba the Hutt, Wampa). Sie alle zusammenzubekommen bedeutet jedoch einen erheblichen finanziellen Mehraufwand bei – an dem Punkt wird es dann doch nervig – einer immensen Anzahl doppelter Commons und Uncommons.
Doch kommen wir zum Spiel selbst: Das Spielprinzip ist denkbar einfach und soll eine abgespeckte Version der Kampfregeln des d20-Rollenspiels sein. Man nehme einen Spielplan voller quadratischer Felder und bedruckt mit Räumen einer Raumstation, die laut Anleitung der Todesstern sein soll (könnte aber auch jede andere Basis sein) und setzte darauf sein Team auf Figuren, das man sich vorher individuell zusammengestellt hat. In der Regel wird mit 100-Punkte-Teams gespielt, wobei jede Figur je nach Spielstärke einen anderen Punktewert aufweist. So wird der gemeine Trooper mit fünf Punkten bewertet, Darth Vader zählt hingegen stolze 55 (in seiner Rare-Inkarnation).
Ein Würfelwurf ermittelt die Initiative für eine Runde. Der erste Spieler aktiviert erst eine seiner Figuren, danach eine zweite, dann kommt der zweite Spieler mit zwei Figuren dran, dann wieder der erste und so geht es hin und her, bis alle Figuren gezogen wurden. Dann ist die Runde zu Ende, es wird erneut die Initiative erwürfelt und eine neue Runde beginnt. Eine aktivierte Figur hat zwei Handlungen: bewegen & angreifen oder angreifen & bewegen oder bewegen & bewegen. Nur einzelne Kämpfer verfügen über die Spezialfähigkeit, zweimal pro Runde angreifen zu können. Ziel des Spiels ist es für gewöhnlich, alle Figuren des Gegners auszuschalten – natürlich kann man sich später auch Missionen mit besonderen Siegkonditionen ausdenken.
Die Spezialfertigkeiten der Figuren, die auf den Spielstatistikkarten gemeinsam mit den „Hitpoints“, dem „Attack Bonus“, der „Defense“ und dem „Damage“-Wert niedergelegt sind, bringen die Taktik ins Spiel („Star Wars Miniatures“ arbeitet nicht mit dem bewährten Prinzip der drehbaren Kampfscheibe à la „MageKnight“, was vermutlich daran liegt, dass das Klick-Patent bei WizKids liegt und die Wizards für diese Lizenz keine Kohle zahlen wollten – stattdessen gehört zu jeder Figur ein Pappkärtchen, das neben das Spielbrett gelegt wird). Derweil so basale Optionen wie halbe und ganze Deckung sowie die „attack of opportunity“ und „combined fire“ nur bedingte Spielvorteile erbringen, sind es die verschiedenen Fähigkeiten der Figuren und deren geschickter Einsatz, die am Ende über Sieg oder Niederlage entscheiden.
So gibt es „Special Abilities“, die nur der jeweiligen Figur einen Vorteil (oder Nachteil) bringen (wie z.B. die eben erwähnte „Double Attack“ für zwei Angriffe oder „Melee Attack“, was bedeutet, dass der Charakter nur im Nahkampf, also von einem benachbarten Feld aus, angreifen kann), es gibt „Force Powers“, die den (mit Machtpunkten zu bezahlenden) Einsatz von Machtfertigkeiten bedeuten, und zuletzt gibt es den „Commander Effect“, der Auswirkungen auf einige oder alle Figuren eines Spielers hat. Wie bei Sammelkarten auch sind hier nette Figurenkombos möglich. So bietet es sich beispielsweise an, den „Heavy Stormtrooper“, der mit seiner Blasterkanone nur schießen darf, wenn er sich in der Runde nicht bewegt, in der Nähe des „Stormtrooper Officer“ zu halten, der jedem Untergebenen in seiner Nähe einen Angriffsbonus von +3 gewährt, wenn sie sich in der besagten Runde nicht bewegen.
Fazit: „Star Wars Miniatures“ ist sehr schnell zu erlernen und bietet durch seine Möglichkeit, Dank der sammelbaren Figuren immer wieder die Teamzusammenstellung zu ändern wie auch durch acht dem Starter beigelegte Geländekarten die Spielarena zu modifizieren, durchaus längerfristigen Spielspaß. Allerdings ist vor dem Suchtfaktor zu warnen: Wer einmal damit angefangen hat, braucht recht schnell mehr Booster, denn er will mehr (und vor allem andere) Figuren sein Eigen nennen, um für anhaltende Abwechslung zu sorgen. Mit einem einzelnen Starter ist es da normalerweise nicht getan. Das ist natürlich kein Muss, aber von den Machern natürlich zweifellos intendiert. Entsprechend ist für November bereits die zweite Expansion „Clone Strike“ mit 60 neuen Figuren, diesmal rund um die Prequels, angekündigt. Bei einem Preis von 18-20 Euro pro Starter und 9-12 Euro pro Booster (und das ist schon das günstigste Angebot!) ist man da ganz fix eine schöne Stange Geld los. Andererseits: Es ist halt schon verdammt cool...
SW Miniatures: Rebel Storm (Starter Set)
Sammelbares Figurenspiel
Wizards of the Coast 2004
ISBN: 078693476X
Preis: ca. 18-20 Euro
Dienstag, 12. Oktober 2004
Star Trek Voyager - Season 3 DVD-Box
Soap-Alarm im All! Nein, okay, das war jetzt ein bisschen gemein. Die dritte Staffel von „Star Trek Voyager“, seit kurzem auch in unserer Galaxis auf DVD erhältlich, ist weit davon entfernt, uns in deratige Niederungen der TV-Landschaft herabzuziehen. Doch es lässt sich nicht leugnen: Auf dem Intrepid-Klasse-Raumschiff menschelt es sehr im Jahre 2373.
von Frank Stein
Nach der Kazon-Bedrohung der ersten und zweiten Staffel und vor dem Borg-Handlungsbogen ab der vierten liegt die Konsolidierungsphase der Voyager-Crew. Man hat sich mit der Situation abgefunden und widmet sich nun nicht mehr nur dem Überleben im Delta-Quadranten, sondern versucht, dem Exil auch angenehme Seiten abzugewinnen. Am nachhaltigsten demonstriert sich das in dem exorbitanten Gebrauch des Holodecks – insbesondere einer Simulation im karibischen Cluburlaub-Stil, die offenbar zum festen Freizeitprogramm der Mannschaft gehört. Doch auch „zwischenmenschlich“ (trotz all der emotional beteiligten Alienvölker in Ermangelung eines besseren Wortes mal anthropozentrisch ausgedrückt) tut sich einiges. Die Beziehung von Neelix und Kes driftet auseinander, weil die junge Ocampa das Bedürfnis hat, sich weiterzuentwickeln. Im Gegenzug dafür funkt es zwischen Tom Paris und B’Elanna Torres – genau genommen fliegen erstmal die Fetzen, doch in der eher stürmischen Annäherung liegt unübersehbar der Keim einer zukünftigen Beziehung! Harry Kim und ausgerechnet der kühle Logiker Tuvok treten in kurze Rivalität um die Gunst eine Holoschönheit. Derweil versucht der Holo-Doc nicht nur, seine Charakter-Parameter etwas aufzupeppen, sondern auch das Leben in einer Familie kennen zu lernen. Oh, und Captain Janeway muss sich der amourösen Avancen Qs erwehren, während sie sich gleichzeitig zunehmend der Erkenntnis stellen muss, dass das Leben an der Spitze der Hierarchie relativ einsam ist.
Es ist weniger ein Kritikpunkt als eine simple Feststellung, dass sich „Voyager“ in seinem dritten Jahr auffällig charakterzentriert gibt. So bleiben Bedrohungen beispielsweise weitestgehend auf Episoden-Niveau begrenzt. Einen Staffelgegner wie zuvor die Kazon gibt es nicht mehr, wenngleich Andeutungen bereits die Borg etablieren, die mit voller Macht allerdings erst in der finalen Episode „Skorpion, Teil 1“ auftreten, in der die Voyager den Rand des Borg-Raums erreicht, um den ein erbitterter Krieg geführt wird. Weiteres Staffelhighlights ist die Folge „Tuvoks Flashback“, in der wir eine mentale Reise in die Vergangenheit des Vulkaniers machen, die uns an Bord der „U.S.S. Excelsior“ führt – inklusive Auftritt zahlreicher Gaststars! – und die Ereignisse des Kinofilms „Star Trek VI: Das unentdeckte Land“ aus neuer Perspektive zeigt. Ein groß angelegtes Zeitreiseabenteuer bietet indessen der Zweiteiler „Vor dem Ende der Zukunft“, in welchem die Voyager ins Fadenkreuz eines Zeitpolizisten gerät, der Janeway beschuldigt, für die Auslöschung der Erde verantwortlich zu sein. Während des Zwischenfalls wird man in das Jahr 1996 geschleudert und muss in Los Angeles auf Spurensuche gehen, um die Tragödie abzuwenden.
Hinsichtlich der Präsentation der Serie gibt es nichts Neues zu vermelden. Die 26 Episoden sind nach wie vor auf sieben DVDs abgelegt, wobei auf der siebten DVD zusätzlich die Extras untergebracht wurden. Auch das Boxendesign entspricht weiterhin der Reihe: rote Hülle, silberner Aufdruck, neckisch „ausgesägte“ Fenster, farblich abgestimmte Pappummantelung im Inneren und nach wie vor lieblos schmale Klarsichthalterungen samt Klebestreifen zur Aufbewahrung der eigentlichen Bildträger. Das Startmenü lässt diesmal ein Shuttle aus vier Richtungen anfliegen – ein netter, kleiner Bonus, dass hier weiterhin auf inhaltlichen Wechsel geachtet wurde (mal sehen, welches Schiff uns zu Staffel 4 begrüßt).
Doch werfen wir ein Blick auf die Specials, die einmal mehr eine solide Mischung aus gelungenen und weniger gelungenen Features anbieten. Der erste Wermutstropfen gleich zum Einstieg: Auf Textkommentare wurde diesmal gänzlich verzichtet, was meines Erachtens sehr schade ist. Gerade „Tuvoks Flashback“ oder „Skorpion“ hätten durch einen Kommentar zusätzlich aufgewertet werden können. Allerdings gibt es zur Excelsior-Episode ein nettes Feature, in dem vor allem die Anstrengungen betont werden, die betrieben wurden, um diese Geschichte so authentisch wie möglich zu machen.
In „Auf ins Unbekannte: Staffel 3“ erzählen die Macher und Schauspieler von den Höhen und Tiefen der dritten Runde „Voyager“. Es wird davon berichtet, wie der Doc zur Lieblingsfigur der Autoren aufsteigt und wie Roxann Dawson und Robert Duncan McNeill im fiebrigen Liebesreigen des „Pon Farr“ mit B’Elanna und Tom Paris ein Ausleuchtungsballet hinlegten. Die „Voyager Zeitkapsel“ gibt es diesmal gleich im Doppelpack: einmal Neelix gewidmet, einmal Kes. Und so sehr es Spaß macht, dem auf sympathische Weise bescheidenen Neelix-Darsteller Ethan Phillips zuzuhören, so bedauerlich ist es, dass Jennifer Liens Interpretation ihrer Kes-Rolle auf ein Interview von 1994 beschränkt bleibt. Sie und Robert Beltram (Chakotay) scheinen die Einzigen zu sein, die für die DVD-Umsetzung von „Voyager“ nicht zur Verfügung standen. Der Trekkie hat so eine Ahnung, warum...
Aufs Neue sehr interessant ist auch in der dritten Staffel „Roter Alarm: Unglaubliche Special Effects“ geraten. Dan Curry und Ronald B. Moore berichten beispielsweise über die Umsetzung der Staffeleinstiegsepisode „Der Kampf ums Dasein“ und den Zweiteiler „Vor dem Ende der Zukunft“. Spannend dabei sind vor allem die Vorher-Nachher-Aufnahmen, die teilweise Schritt für Schritt den digitalen Verfremdungsprozess dokumentieren. Wie immer hätte ich den Beiden locker die doppelte und dreifache Feature-Länge zuhören können.
André Bormanis legt diesmal den Schwerpunkt auf die Astronomie von „Voyager“, die – wie alles andere auch – möglichst nah an dem, was wir heute über unsere Galaxis wissen oder interpolieren können, liegen sollte. Rückendeckung lässt er sich von den zwei Astronomen, Dr. Neil deGrasse Tyson und Dr. Sallie Baliunas, geben, die, unter gewissen Einschränkungen, dem ganzen Star-Trek-Phänomen einen Ansatz zugestehen, der sich von der puren Space Opera à la „Star Wars“ deutlich unterscheidet.
„Die Entstehung der Voyager Crew“ wirft einen Blick auf die ursprünglichen Charakterkonzepte aller Hauptdarsteller. Zunächste folgt ein Auszug aus der „Voyager“-Bibel für Autoren, dann eine beispielshafte Szene und schließlich lässt Michael Piller noch ein paar Gedanken zum Thema einfließen. Zum kollektiven Gläserheben lädt „Momente: Das 30. Jubiläum von Star Trek“ ein, ein kurzer Streifzug entlang des Roten Teppichs der Paramount Gala am 6.10.1996, der neben den üblichen Verächtigen eine Reihe hübscher Momente u. a. mit einem vitalen DeForest Kelley und einer aufgedrehten Kirsten Dunst einfängt (lange vor ihrer Karriere als Spinnenmannbraut).
Ein regelrechter Hohn (sorry) ist das Feature „Borg Invasion 4D“. Ein grandioser Trailer für den neuen Theme-Ride des „Star Trek: The Experience“-Parks im Hilton Hotel in Las Vegas macht Lust auf einen feinen Blick hinter die Kulissen, doch nach 57 Sekunden ist alles schon wieder vorbei. Es bleibt bei dem Trailer. Mehr ist da nicht. Nada. Und das Allerbeste: Exakt den gleichen Trailer gab es in Staffel 2 schon einmal zu sehen. (Darum gibt‘s von mir auch exakt die gleiche Kritik, nur gepaart mit dem Unverständnis, warum wir hier zum zweiten Mal für dumm verkauft werden.)
Eine Bildergallerie und zwei DVD-Werbetrailer für die TNG- und DS9-Boxen schließen das Feature-Programm ab. Zudem verstecken sich noch vier Easter-Eggs mit kurzen Anekdoten in der Shuttlehülle im Menü. Alles in allem ein ordentliches Programm, das überwiegend Spaß macht und insbesondere dem Gelegenheitstrekkie den einen oder anderen netten Insider-Blick verschafft.
Fazit:
Die dritte „Voyager“-Staffel hängt ein bisschen zwischen den Kazon und den Borg und nutzt diesen Mangel an größerer Bedrohung zu einer Vertiefung der Beziehungen an Bord des im fernen Delta-Quadranten verschollenen Raumschiffes. Vor allem Charaktere wie Tuvok und der Holo-Doc gewinnen dabei, was einige der besten Episoden der Staffel mit sich bringt. Durch die langsame Annäherung an die Borg ab Episode 16 wird zudem die Erwartungshaltung auf die vierte Staffel geschürt. Das mag zwar irgendwie kontraproduktiv wirken, doch tolle Episoden wie „Charakterelemente“, „Das wirkliche Leben“ und „Rebellion Alpha“ entschädigen für die Wartezeit bis zum grandiosen Finale „Skorpion“, das einen Ausblick auf die vielleicht dramatischste Passage der Voyager-Reise bietet: den Borg-Raum.
PS: Im Begleitheft schreiben wir übrigens seit drei Staffeln das Jahr 2371. Schlamperei! Da sollte mal jemand die Sternzeit weiterdrehen ...
von Frank Stein
Nach der Kazon-Bedrohung der ersten und zweiten Staffel und vor dem Borg-Handlungsbogen ab der vierten liegt die Konsolidierungsphase der Voyager-Crew. Man hat sich mit der Situation abgefunden und widmet sich nun nicht mehr nur dem Überleben im Delta-Quadranten, sondern versucht, dem Exil auch angenehme Seiten abzugewinnen. Am nachhaltigsten demonstriert sich das in dem exorbitanten Gebrauch des Holodecks – insbesondere einer Simulation im karibischen Cluburlaub-Stil, die offenbar zum festen Freizeitprogramm der Mannschaft gehört. Doch auch „zwischenmenschlich“ (trotz all der emotional beteiligten Alienvölker in Ermangelung eines besseren Wortes mal anthropozentrisch ausgedrückt) tut sich einiges. Die Beziehung von Neelix und Kes driftet auseinander, weil die junge Ocampa das Bedürfnis hat, sich weiterzuentwickeln. Im Gegenzug dafür funkt es zwischen Tom Paris und B’Elanna Torres – genau genommen fliegen erstmal die Fetzen, doch in der eher stürmischen Annäherung liegt unübersehbar der Keim einer zukünftigen Beziehung! Harry Kim und ausgerechnet der kühle Logiker Tuvok treten in kurze Rivalität um die Gunst eine Holoschönheit. Derweil versucht der Holo-Doc nicht nur, seine Charakter-Parameter etwas aufzupeppen, sondern auch das Leben in einer Familie kennen zu lernen. Oh, und Captain Janeway muss sich der amourösen Avancen Qs erwehren, während sie sich gleichzeitig zunehmend der Erkenntnis stellen muss, dass das Leben an der Spitze der Hierarchie relativ einsam ist.
Es ist weniger ein Kritikpunkt als eine simple Feststellung, dass sich „Voyager“ in seinem dritten Jahr auffällig charakterzentriert gibt. So bleiben Bedrohungen beispielsweise weitestgehend auf Episoden-Niveau begrenzt. Einen Staffelgegner wie zuvor die Kazon gibt es nicht mehr, wenngleich Andeutungen bereits die Borg etablieren, die mit voller Macht allerdings erst in der finalen Episode „Skorpion, Teil 1“ auftreten, in der die Voyager den Rand des Borg-Raums erreicht, um den ein erbitterter Krieg geführt wird. Weiteres Staffelhighlights ist die Folge „Tuvoks Flashback“, in der wir eine mentale Reise in die Vergangenheit des Vulkaniers machen, die uns an Bord der „U.S.S. Excelsior“ führt – inklusive Auftritt zahlreicher Gaststars! – und die Ereignisse des Kinofilms „Star Trek VI: Das unentdeckte Land“ aus neuer Perspektive zeigt. Ein groß angelegtes Zeitreiseabenteuer bietet indessen der Zweiteiler „Vor dem Ende der Zukunft“, in welchem die Voyager ins Fadenkreuz eines Zeitpolizisten gerät, der Janeway beschuldigt, für die Auslöschung der Erde verantwortlich zu sein. Während des Zwischenfalls wird man in das Jahr 1996 geschleudert und muss in Los Angeles auf Spurensuche gehen, um die Tragödie abzuwenden.
Hinsichtlich der Präsentation der Serie gibt es nichts Neues zu vermelden. Die 26 Episoden sind nach wie vor auf sieben DVDs abgelegt, wobei auf der siebten DVD zusätzlich die Extras untergebracht wurden. Auch das Boxendesign entspricht weiterhin der Reihe: rote Hülle, silberner Aufdruck, neckisch „ausgesägte“ Fenster, farblich abgestimmte Pappummantelung im Inneren und nach wie vor lieblos schmale Klarsichthalterungen samt Klebestreifen zur Aufbewahrung der eigentlichen Bildträger. Das Startmenü lässt diesmal ein Shuttle aus vier Richtungen anfliegen – ein netter, kleiner Bonus, dass hier weiterhin auf inhaltlichen Wechsel geachtet wurde (mal sehen, welches Schiff uns zu Staffel 4 begrüßt).
Doch werfen wir ein Blick auf die Specials, die einmal mehr eine solide Mischung aus gelungenen und weniger gelungenen Features anbieten. Der erste Wermutstropfen gleich zum Einstieg: Auf Textkommentare wurde diesmal gänzlich verzichtet, was meines Erachtens sehr schade ist. Gerade „Tuvoks Flashback“ oder „Skorpion“ hätten durch einen Kommentar zusätzlich aufgewertet werden können. Allerdings gibt es zur Excelsior-Episode ein nettes Feature, in dem vor allem die Anstrengungen betont werden, die betrieben wurden, um diese Geschichte so authentisch wie möglich zu machen.
In „Auf ins Unbekannte: Staffel 3“ erzählen die Macher und Schauspieler von den Höhen und Tiefen der dritten Runde „Voyager“. Es wird davon berichtet, wie der Doc zur Lieblingsfigur der Autoren aufsteigt und wie Roxann Dawson und Robert Duncan McNeill im fiebrigen Liebesreigen des „Pon Farr“ mit B’Elanna und Tom Paris ein Ausleuchtungsballet hinlegten. Die „Voyager Zeitkapsel“ gibt es diesmal gleich im Doppelpack: einmal Neelix gewidmet, einmal Kes. Und so sehr es Spaß macht, dem auf sympathische Weise bescheidenen Neelix-Darsteller Ethan Phillips zuzuhören, so bedauerlich ist es, dass Jennifer Liens Interpretation ihrer Kes-Rolle auf ein Interview von 1994 beschränkt bleibt. Sie und Robert Beltram (Chakotay) scheinen die Einzigen zu sein, die für die DVD-Umsetzung von „Voyager“ nicht zur Verfügung standen. Der Trekkie hat so eine Ahnung, warum...
Aufs Neue sehr interessant ist auch in der dritten Staffel „Roter Alarm: Unglaubliche Special Effects“ geraten. Dan Curry und Ronald B. Moore berichten beispielsweise über die Umsetzung der Staffeleinstiegsepisode „Der Kampf ums Dasein“ und den Zweiteiler „Vor dem Ende der Zukunft“. Spannend dabei sind vor allem die Vorher-Nachher-Aufnahmen, die teilweise Schritt für Schritt den digitalen Verfremdungsprozess dokumentieren. Wie immer hätte ich den Beiden locker die doppelte und dreifache Feature-Länge zuhören können.
André Bormanis legt diesmal den Schwerpunkt auf die Astronomie von „Voyager“, die – wie alles andere auch – möglichst nah an dem, was wir heute über unsere Galaxis wissen oder interpolieren können, liegen sollte. Rückendeckung lässt er sich von den zwei Astronomen, Dr. Neil deGrasse Tyson und Dr. Sallie Baliunas, geben, die, unter gewissen Einschränkungen, dem ganzen Star-Trek-Phänomen einen Ansatz zugestehen, der sich von der puren Space Opera à la „Star Wars“ deutlich unterscheidet.
„Die Entstehung der Voyager Crew“ wirft einen Blick auf die ursprünglichen Charakterkonzepte aller Hauptdarsteller. Zunächste folgt ein Auszug aus der „Voyager“-Bibel für Autoren, dann eine beispielshafte Szene und schließlich lässt Michael Piller noch ein paar Gedanken zum Thema einfließen. Zum kollektiven Gläserheben lädt „Momente: Das 30. Jubiläum von Star Trek“ ein, ein kurzer Streifzug entlang des Roten Teppichs der Paramount Gala am 6.10.1996, der neben den üblichen Verächtigen eine Reihe hübscher Momente u. a. mit einem vitalen DeForest Kelley und einer aufgedrehten Kirsten Dunst einfängt (lange vor ihrer Karriere als Spinnenmannbraut).
Ein regelrechter Hohn (sorry) ist das Feature „Borg Invasion 4D“. Ein grandioser Trailer für den neuen Theme-Ride des „Star Trek: The Experience“-Parks im Hilton Hotel in Las Vegas macht Lust auf einen feinen Blick hinter die Kulissen, doch nach 57 Sekunden ist alles schon wieder vorbei. Es bleibt bei dem Trailer. Mehr ist da nicht. Nada. Und das Allerbeste: Exakt den gleichen Trailer gab es in Staffel 2 schon einmal zu sehen. (Darum gibt‘s von mir auch exakt die gleiche Kritik, nur gepaart mit dem Unverständnis, warum wir hier zum zweiten Mal für dumm verkauft werden.)
Eine Bildergallerie und zwei DVD-Werbetrailer für die TNG- und DS9-Boxen schließen das Feature-Programm ab. Zudem verstecken sich noch vier Easter-Eggs mit kurzen Anekdoten in der Shuttlehülle im Menü. Alles in allem ein ordentliches Programm, das überwiegend Spaß macht und insbesondere dem Gelegenheitstrekkie den einen oder anderen netten Insider-Blick verschafft.
Fazit:
Die dritte „Voyager“-Staffel hängt ein bisschen zwischen den Kazon und den Borg und nutzt diesen Mangel an größerer Bedrohung zu einer Vertiefung der Beziehungen an Bord des im fernen Delta-Quadranten verschollenen Raumschiffes. Vor allem Charaktere wie Tuvok und der Holo-Doc gewinnen dabei, was einige der besten Episoden der Staffel mit sich bringt. Durch die langsame Annäherung an die Borg ab Episode 16 wird zudem die Erwartungshaltung auf die vierte Staffel geschürt. Das mag zwar irgendwie kontraproduktiv wirken, doch tolle Episoden wie „Charakterelemente“, „Das wirkliche Leben“ und „Rebellion Alpha“ entschädigen für die Wartezeit bis zum grandiosen Finale „Skorpion“, das einen Ausblick auf die vielleicht dramatischste Passage der Voyager-Reise bietet: den Borg-Raum.
PS: Im Begleitheft schreiben wir übrigens seit drei Staffeln das Jahr 2371. Schlamperei! Da sollte mal jemand die Sternzeit weiterdrehen ...
Mittwoch, 8. September 2004
Star Trek - The Original Series Staffel 1 DVD-Box
1966 begann die Reise eines Raumschiffs, das aufgrund seiner Popularität beim Fandom ein Franchise lostreten sollte, das heute fast beispiellos ist im Science-Fiction-Genre. Drei Staffeln lang kämpfte sich die „Enterprise“ mit mikrigem Budget und unter dem kritischen Blick der Fernsehsender-Offiziellen durchs All und schuf dabei dennoch Kult: Unter dem Deckmantel zünftiger Action und farbenprächtigen 1960er-Jahre-Designs durchlebten Captain Kirk, Spitzohr Spock und Schiffsarzt (nicht Maurer!) Pille gemeinsam mit dem Rest der Crew mitunter äußerst intelligente Geschichten, die sich immer wieder mit existentiellen Fragen des Lebens beschäftigten (ein Grund, warum Star Trek bei Akademikern so beliebt ist :-) ). Nachdem die Welt lange, lange darauf warten musste, erscheinen diese legendären Abenteuer nun endlich auf DVD. Die erste Staffel steht bereits in den Verkaufsregalen.
von Frank Stein
Die Aufmachung
Die Box kommt, wie alle anderen Star-Trek-Serien auch, im schicken Plastikdesign her, wobei erstmalig die relativ strenge Kastenform einem etwas schlankeren, spielerischen Design gewichen ist. Man fühlt sich entweder an eine Sandwichdose oder einen Trikorder erinnert – in jedem Fall echt 1960er-Jahre-Style. Wie bei „Voyager“ ist die Schrift in glänzendem Silber gehalten und Ausfräsungen geben den Blick auf die Papphülle mit den DVDs im Inneren frei. Die Box öffnet sich lustigerweise der Länge nach in zwei Hälften. Man zieht sie sozusagen auseinander, um an den Inhalt zu kommen. In der Pappummantelung steckt leider erneut ein schlichter Stapel Klarsichthalterungen, die mit einem Klebestreifen am einen Ende zusammengehalten werden – genau wie bei „DS9“ und „Voyager“. Dafür ziert jeden Silberling das Konterfei eines anderen Crewmitglieds aus der ersten Staffel. Korrekterweise muss man auf Chekov verzichten, dafür wurde Janice Rand eine Scheibe gewidmet.
Das DVD-Menü ist äußerst farbenfroh und auch wenn die Computeranimation etwas ruckelt, die uns von außen auf die Enterprise zu und dann durch die Brücke schwenkend hin zur Steuerkonsole führt, ist sie doch ganz nett geworden. Die Anordnung der Episoden auf den Silberlingen ist dabei leider in Ausstrahlungsreihenfolge, nicht in der eigentlichen Produktionsreihenfolge geschehen, allerdings kann man mithilfe der Episodennummern sich die ursprüngliche Abfolge rekonstruieren, wenn man will.
Die Episoden
Im Gegensatz zu moderneren Serien geht die Classic-Serie gleich in medias res. Die Einführung der Charaktere nimmt vielleicht zwei Episoden ein – und dies auch nur am Rande. Unter den insgesamt 29 Episoden (28 Einzelepisoden und einer Doppelfolge) finden sich dabei so „Klassiker“ wie „Das letzte seiner Art“ mit dem unheimlichen, außerirdischen Salz-Junkie, „Implosion in der Spirale“, in der die Crew sich einen Virus einfängt und anfängt, auszuticken, „Talos IV – Tabu“, die Doppelfolge, die aus der Not des Drehbuchmangels geboren wurde und geschickt den gefloppten ersten Pilotfilm „The Cage“ verarbeitet oder „Der schlafende Tiger“, in der wir erstmals mit dem genetischen Übermensch Khan konfrontiert werden, der später im zweiten Kinofilm voller Zorn zurückkehren sollte. Auch „Horta rettet ihre Kinder“ (ich sage nur „Schmerz. Schmerz!“) und die grandiose Zeitreise-Tragödie „Griff in die Geschichte“, in der sich Kirk in die Visionärin Edith Keeler verliebt und sie dennoch verlieren muss, finden sich in der ersten Staffel wieder.
Es ist müßig, hier über die Qualität der einzelnen Folgen zu diskutieren. Das Budget ist erkennbar relativ gering gewesen, die Settings sind teilweise krude (wenn auch nett bunt) und das Schauspiel mitunter theatralisch (v.a. das des „Captains“). Doch die Geschichten sind unbestreitbar sehenswert und entweder mag man alte Serien eben – oder man mag sie nicht. Zur Bildqualität ist zu sagen, dass ich ich sie mir noch etwas besser vorgestellt hätte. Insbesondere Außenaufnahmen weisen häufig Kratzer und Staub auf, die zugegebenermaßen vermutlich nur unter erheblichem finanziellen Aufwand hätten wegretouschiert werden können. Die Set-Aufnahmen innerhalb des Schiffs hingegen sind meist klar, wenngleich man sich des Gefühls einer leichten Unschärfe nicht erwehren kann. Dafür sind die Farben toll (ich wiederhole mich, oder?) und, he, die Serie ist fürs Fernsehen gemacht worden und 40 Jahre alt! Gleichermaßen könnte man den Ton bemängeln, der laut Verpackung zumindest auf der englischen Tonspur 5.1 sein soll, allerdings abgesehen von wenigen Effekten unverändert erscheint, doch was soll überhaupt diese Show mit einem künstlichen Upmix einer ursprünglich mono aufgenommenen Geschichte? Ich für meinen Teil kann mit dem Originalton, sofern er klar rüberkommt, voll und ganz leben.
Die Extras
Das Bonusmaterial ist diesmal – und das sage ich nicht nur, weil ich ein alter Fan von Kirk, Spock und Pille bin – wirklich äußerst gelungen. Zunächst einmal gibt es Textkommentare zu gleich vier Episoden („Die Spitze des Eisbergs“, „Talos IV – Tabu“ Teil 1 und 2 sowie „Kodos, der Henker“), die höchst interessante Einblicke in die Produktionsumstände gewähren und gleichzeitig Details der Handlung kommentieren. Ausgesprochen lesenwert und einem Audiokommentar locker ebenbürtig. Eher historischen Kuriositätswert haben die Trailer, die es zu jeder einzelnen Episode gibt und Einblick in die noch recht spoilerlastige Previewpolitik im TV der 1960er Jahre gewähren.
Doch kommen wir zu den Features, die allesamt auf der achten DVD abgelegt sind. „Die Geburt einer zeitlosen Legende“ erzählt – nomen est omen – vom Beginn von Star Trek. Dabei kommen praktisch alle Protagonisten der ersten Staffel zu Wort und auch Meister Roddenberry himself meldet sich in sympathischen Interviewschnipseln aus einem 1988 aufgenommenen Gespräch zu Wort. „Leben jenseits von Star Trek: William Shatner“ scheint eine Art Insidergag zu sein. Es heißt ja, das Mr. Shatner keine Gelegenheit verstreichen lässt, von seinen Pferden und seiner Reitleidenschaft zu erzählen – so passend oder unpassend der Moment sein mag. Dieses Feature widmet sich nun ausschließlich der Reitleidenschaft des „Captains“. Star Trek wird mit keinem Wort erwähnt! Ungelogen! Insofern ist der Titel vielleicht etwas irreführend (wer einen Abriss von Shatners Leben nach Star Trek erwartet, wird enttäuscht sein), aber genau genommen kann man nicht von Mogelpackung sprechen. Na ja, für ein amüsiertes Kopfschütteln ist die Episode gut.
Erheblich interessanter ist ein Interview mit Leonard Nimoy unter dem Titel „Reflektionen über Spock“, in dem er seinen Bezug zu Spock darlegt und seine Motivation zum Schreiben der zwei unter Fans heiß diskutierten Bücher „I am not Spock“ und „I am Spock“ darlegt. Dabei räumt er auf sehr diplomatische Weise mit einigen Vorurteilen bezüglich seiner Einstellung zu Star Trek auf. „Wo nie ein Mensch zuvor gewesen ist... Staffel 1“ widmet sich detailfreutig einzelnen, herausragenden Episoden der ersten Staffel sowie dem generellen Umfeld, in dem diese Staffel entstand. Vor allem Nimoy ist er erneut, der nette Anekdoten zum Besten gibt, aber auch George Takei und sogar Ricardo „Khan“ Montalban erinnern sich auf kurzweilige Art und Weise.
„Klatsch und Tratsch: Romanzen im 23. Jahrhundert“ ist ein echtes Hightlight. Es geht – natürlich – um die Liebesgeschichten der Crew – vor allem Captain Kirks. Wie kurios klingt es da, dass Shatner den Womanizer Kirk eigentlich viel lieber zölibatär angelegt hätte und mitunter regelrecht angewidert war von all der holden Weiblichkeit. Ganz im Gegensatz zu Walter Koenig, der Chekov noch Heerscharen von Frauen mehr gegönnt hätte!
Das letzte sehr nette Feature widmet sich den „Sci-Fi Visionären“, also den Geschichten und den Drehbuchautoren hinter den Geschichten. Renommierte SF-Autoren wie Harlan Ellison und Ted Sturgeon schrieben Episoden für die Classic-Serie, andere wie Ray Bradbury spazierten zumindest übers Set, bevor sie ausgesucht höflich eine Absage erteilten. Das Ziel war, Gene Roddenberrys Vision einer Science-Fiction-Serie mit echten Botschaften umzusetzen – ein Ziel, das letztlich ein gutes Stück für den Erfolg der Serie verantwortlich war.
Den Abschluss bilden noch vier „Easter Eggs“, die kurze Classic-Anekdoten präsentieren, dazu einige Trailer für andere ST-DVD-Sets, eine Foto-Gallerie und ein eher seltsames Spiel, während dem man die Verbindung zwischen zwei ST-Darstellern über mehrere filmische Zwischenschritte schließen muss – mir hat sich der Sinn irgendwie nicht erschlossen (abgesehen davon, dass es sauschwer war).
Fazit: Ein echtes Highlight unter den bisher erschienenen ST-DVD-Boxen. Das sage ich nicht nur, weil die Classic-Serie einfach kultig ist und nun endlich mehrsprachig und werbefrei genossen werden kann, sondern auch, weil die Aufmachung wirklich cool ist und das Bonusmaterial meines Erachtens zum Besten gehört, was auf ST-Staffelboxen bislang zu sehen war! Da verschmerzt man auch, dass der Bildqualität das Alter der Serie trotz digitalem Aufpolieren noch deutlich anzusehen ist und dass der Ton nur auf dem Papier sechs Kanäle beschallt. Denn genau genommen sind ja auch selbst diese Mängel Teil des echten 60er-Jahre-Flairs...
von Frank Stein
Die Aufmachung
Die Box kommt, wie alle anderen Star-Trek-Serien auch, im schicken Plastikdesign her, wobei erstmalig die relativ strenge Kastenform einem etwas schlankeren, spielerischen Design gewichen ist. Man fühlt sich entweder an eine Sandwichdose oder einen Trikorder erinnert – in jedem Fall echt 1960er-Jahre-Style. Wie bei „Voyager“ ist die Schrift in glänzendem Silber gehalten und Ausfräsungen geben den Blick auf die Papphülle mit den DVDs im Inneren frei. Die Box öffnet sich lustigerweise der Länge nach in zwei Hälften. Man zieht sie sozusagen auseinander, um an den Inhalt zu kommen. In der Pappummantelung steckt leider erneut ein schlichter Stapel Klarsichthalterungen, die mit einem Klebestreifen am einen Ende zusammengehalten werden – genau wie bei „DS9“ und „Voyager“. Dafür ziert jeden Silberling das Konterfei eines anderen Crewmitglieds aus der ersten Staffel. Korrekterweise muss man auf Chekov verzichten, dafür wurde Janice Rand eine Scheibe gewidmet.
Das DVD-Menü ist äußerst farbenfroh und auch wenn die Computeranimation etwas ruckelt, die uns von außen auf die Enterprise zu und dann durch die Brücke schwenkend hin zur Steuerkonsole führt, ist sie doch ganz nett geworden. Die Anordnung der Episoden auf den Silberlingen ist dabei leider in Ausstrahlungsreihenfolge, nicht in der eigentlichen Produktionsreihenfolge geschehen, allerdings kann man mithilfe der Episodennummern sich die ursprüngliche Abfolge rekonstruieren, wenn man will.
Die Episoden
Im Gegensatz zu moderneren Serien geht die Classic-Serie gleich in medias res. Die Einführung der Charaktere nimmt vielleicht zwei Episoden ein – und dies auch nur am Rande. Unter den insgesamt 29 Episoden (28 Einzelepisoden und einer Doppelfolge) finden sich dabei so „Klassiker“ wie „Das letzte seiner Art“ mit dem unheimlichen, außerirdischen Salz-Junkie, „Implosion in der Spirale“, in der die Crew sich einen Virus einfängt und anfängt, auszuticken, „Talos IV – Tabu“, die Doppelfolge, die aus der Not des Drehbuchmangels geboren wurde und geschickt den gefloppten ersten Pilotfilm „The Cage“ verarbeitet oder „Der schlafende Tiger“, in der wir erstmals mit dem genetischen Übermensch Khan konfrontiert werden, der später im zweiten Kinofilm voller Zorn zurückkehren sollte. Auch „Horta rettet ihre Kinder“ (ich sage nur „Schmerz. Schmerz!“) und die grandiose Zeitreise-Tragödie „Griff in die Geschichte“, in der sich Kirk in die Visionärin Edith Keeler verliebt und sie dennoch verlieren muss, finden sich in der ersten Staffel wieder.
Es ist müßig, hier über die Qualität der einzelnen Folgen zu diskutieren. Das Budget ist erkennbar relativ gering gewesen, die Settings sind teilweise krude (wenn auch nett bunt) und das Schauspiel mitunter theatralisch (v.a. das des „Captains“). Doch die Geschichten sind unbestreitbar sehenswert und entweder mag man alte Serien eben – oder man mag sie nicht. Zur Bildqualität ist zu sagen, dass ich ich sie mir noch etwas besser vorgestellt hätte. Insbesondere Außenaufnahmen weisen häufig Kratzer und Staub auf, die zugegebenermaßen vermutlich nur unter erheblichem finanziellen Aufwand hätten wegretouschiert werden können. Die Set-Aufnahmen innerhalb des Schiffs hingegen sind meist klar, wenngleich man sich des Gefühls einer leichten Unschärfe nicht erwehren kann. Dafür sind die Farben toll (ich wiederhole mich, oder?) und, he, die Serie ist fürs Fernsehen gemacht worden und 40 Jahre alt! Gleichermaßen könnte man den Ton bemängeln, der laut Verpackung zumindest auf der englischen Tonspur 5.1 sein soll, allerdings abgesehen von wenigen Effekten unverändert erscheint, doch was soll überhaupt diese Show mit einem künstlichen Upmix einer ursprünglich mono aufgenommenen Geschichte? Ich für meinen Teil kann mit dem Originalton, sofern er klar rüberkommt, voll und ganz leben.
Die Extras
Das Bonusmaterial ist diesmal – und das sage ich nicht nur, weil ich ein alter Fan von Kirk, Spock und Pille bin – wirklich äußerst gelungen. Zunächst einmal gibt es Textkommentare zu gleich vier Episoden („Die Spitze des Eisbergs“, „Talos IV – Tabu“ Teil 1 und 2 sowie „Kodos, der Henker“), die höchst interessante Einblicke in die Produktionsumstände gewähren und gleichzeitig Details der Handlung kommentieren. Ausgesprochen lesenwert und einem Audiokommentar locker ebenbürtig. Eher historischen Kuriositätswert haben die Trailer, die es zu jeder einzelnen Episode gibt und Einblick in die noch recht spoilerlastige Previewpolitik im TV der 1960er Jahre gewähren.
Doch kommen wir zu den Features, die allesamt auf der achten DVD abgelegt sind. „Die Geburt einer zeitlosen Legende“ erzählt – nomen est omen – vom Beginn von Star Trek. Dabei kommen praktisch alle Protagonisten der ersten Staffel zu Wort und auch Meister Roddenberry himself meldet sich in sympathischen Interviewschnipseln aus einem 1988 aufgenommenen Gespräch zu Wort. „Leben jenseits von Star Trek: William Shatner“ scheint eine Art Insidergag zu sein. Es heißt ja, das Mr. Shatner keine Gelegenheit verstreichen lässt, von seinen Pferden und seiner Reitleidenschaft zu erzählen – so passend oder unpassend der Moment sein mag. Dieses Feature widmet sich nun ausschließlich der Reitleidenschaft des „Captains“. Star Trek wird mit keinem Wort erwähnt! Ungelogen! Insofern ist der Titel vielleicht etwas irreführend (wer einen Abriss von Shatners Leben nach Star Trek erwartet, wird enttäuscht sein), aber genau genommen kann man nicht von Mogelpackung sprechen. Na ja, für ein amüsiertes Kopfschütteln ist die Episode gut.
Erheblich interessanter ist ein Interview mit Leonard Nimoy unter dem Titel „Reflektionen über Spock“, in dem er seinen Bezug zu Spock darlegt und seine Motivation zum Schreiben der zwei unter Fans heiß diskutierten Bücher „I am not Spock“ und „I am Spock“ darlegt. Dabei räumt er auf sehr diplomatische Weise mit einigen Vorurteilen bezüglich seiner Einstellung zu Star Trek auf. „Wo nie ein Mensch zuvor gewesen ist... Staffel 1“ widmet sich detailfreutig einzelnen, herausragenden Episoden der ersten Staffel sowie dem generellen Umfeld, in dem diese Staffel entstand. Vor allem Nimoy ist er erneut, der nette Anekdoten zum Besten gibt, aber auch George Takei und sogar Ricardo „Khan“ Montalban erinnern sich auf kurzweilige Art und Weise.
„Klatsch und Tratsch: Romanzen im 23. Jahrhundert“ ist ein echtes Hightlight. Es geht – natürlich – um die Liebesgeschichten der Crew – vor allem Captain Kirks. Wie kurios klingt es da, dass Shatner den Womanizer Kirk eigentlich viel lieber zölibatär angelegt hätte und mitunter regelrecht angewidert war von all der holden Weiblichkeit. Ganz im Gegensatz zu Walter Koenig, der Chekov noch Heerscharen von Frauen mehr gegönnt hätte!
Das letzte sehr nette Feature widmet sich den „Sci-Fi Visionären“, also den Geschichten und den Drehbuchautoren hinter den Geschichten. Renommierte SF-Autoren wie Harlan Ellison und Ted Sturgeon schrieben Episoden für die Classic-Serie, andere wie Ray Bradbury spazierten zumindest übers Set, bevor sie ausgesucht höflich eine Absage erteilten. Das Ziel war, Gene Roddenberrys Vision einer Science-Fiction-Serie mit echten Botschaften umzusetzen – ein Ziel, das letztlich ein gutes Stück für den Erfolg der Serie verantwortlich war.
Den Abschluss bilden noch vier „Easter Eggs“, die kurze Classic-Anekdoten präsentieren, dazu einige Trailer für andere ST-DVD-Sets, eine Foto-Gallerie und ein eher seltsames Spiel, während dem man die Verbindung zwischen zwei ST-Darstellern über mehrere filmische Zwischenschritte schließen muss – mir hat sich der Sinn irgendwie nicht erschlossen (abgesehen davon, dass es sauschwer war).
Fazit: Ein echtes Highlight unter den bisher erschienenen ST-DVD-Boxen. Das sage ich nicht nur, weil die Classic-Serie einfach kultig ist und nun endlich mehrsprachig und werbefrei genossen werden kann, sondern auch, weil die Aufmachung wirklich cool ist und das Bonusmaterial meines Erachtens zum Besten gehört, was auf ST-Staffelboxen bislang zu sehen war! Da verschmerzt man auch, dass der Bildqualität das Alter der Serie trotz digitalem Aufpolieren noch deutlich anzusehen ist und dass der Ton nur auf dem Papier sechs Kanäle beschallt. Denn genau genommen sind ja auch selbst diese Mängel Teil des echten 60er-Jahre-Flairs...
Freitag, 2. Juli 2004
Star Trek Voyager - Season 1 DVD-Box
Mit der erfolgreichen Veröffentlichung von zwei kompletten Star-Trek-Serien – TNG und DS9 – hat Paramount bewiesen, dass es bei Weitem nicht so schlecht um das Franchise stehen kann, wie manch einer behauptet. Trotz des mitunter horrenden Boxenpreises – zwischen 90 und 120 Euro war in einschlägigen Elektronikfachläden alles zu finden – waren beide Serien ein Erfolg unter den Fans. Von freudigem Stolz erfüllt, wer sich die schwergewichtigen Boxen ins heimische Regal stellen konnte. Von Mai 2004 bis Mitte 2005 kommt nun auch Voyager zu digitalen Ehren.
von Frank Stein
Einleitend vielleicht ein paar Worte zur „Außenhülle“. Es hat zwar eine Weile gebraucht, aber das Star-Trek-Boxendesign ist mittlerweile zur Perfektion gereift. Die karmesinrote Plastikbox mit dem silbernen Schriftzug wirkt edel, die seitlich „ausgesägten“ Fenster verleihen dem Ganzen eine fesche Dynamik. Die Innenschale ist weiß und das DVD-Set befindet sich in einer farblich abgestimmten Pappummantelung und auf einer schwarzen Schaumgummimatte ruhend. So weit, so gut. Leider stecken die Silberlinge – wie schon bei DS9 – erneut lieblos in schmalen Klarsichthalterungen, die am Rücken nur von einem Klebestreifen zusammengehalten werden. Zu dem graphisch aufwändig gestalteten und weitaus schöneren Klapp-Pappschachtel-Design, das noch bei TNG vorherrschend war, hat man leider auch hier nicht zurückgefunden.
Nur zwei Sätze zum Inhalt der doch hinreichend bekannten Serie: Das Föderationsraumschiff „U.S.S. Voyager“ unter dem Kommando von Captain Kathryn Janeway wird von einer unbekannten Macht in den nicht minder unbekannten Delta-Quadranten gezogen. 70.000 Lichtjahre von der Erde entfernt in einem völlig fremden Teil der Galaxis gestrandet und ganz auf sich allein gestellt, macht sich die Crew der Voyager auf die lange Reise durchs All Richtung Heimat.
Die erste Staffel, noch leicht verkürzt nur aus dem zweiteiligen Pilotfilm sowie 14 regulären Folgen bestehend, dient vor allem der Etablierung der Charaktere. Abgesehen von den zunehmend seltener werdenden Reibereien zwischen den Starfleet-Offizieren und dem Marquis-Teil der Mannschaft gibt es keinen verknüpfenden Handlungsbogen. Wiederkehrende Gegner sind die wilden Raumnomaden der Kazon sowie die verunstalteten Organsammler der Vidiianer – beides leider nicht wirklich charismatische Gegenspieler.
Die 16 Episoden sind auf den ersten vier der insgesamt sechs DVDs untergebracht (jeweils vier pro Scheibe). Das Startmenü mit einer anfliegenden Voyager sieht spacig aus und gefällt mir von allen bisherigen Star-Trek-Serien-DVDs bisher am Besten. Auch die Bild- und Tonqualität der einzelnen Folgen gibt keinen Grund zur Beanstandung. Man merkt eindeutig, dass Voyager um einiges jünger als z.B. TNG ist. Besonders nett ist natürlich die Mehrsprachigkeit: So kann man Janeway und ihre Crew wahlweise in deutsch, englisch, französisch, spanisch oder italienisch palavern lassen. Die ersten beiden Sprachen gibt´s sogar in ordentlichem 5.1.
Auf DVD 5 schließlich sind die Special Features untergebracht. Diese bewegen sich im normalen Star-Trek-Serien-Rahmen. Man kennt das aus TNG und DS9. Kurze Features (ca. zwischen 5 und 15 Minuten lang) bieten Hintergrund-Infos rund um Staffel 1. In „Auf ins Unbekannte“ erzählen die Macher Rick Berman, Michael Piller und Jeri Taylor, wie es zu Voyager kam. In der „Voyager Zeitkapsel: Kathryn Janeway“ erinnert sich Kate Mulgrew im Rahmen eines sympathischen Interviews an ihre Zeit als Captain des Föderationsraumschiffes.
Wirklich spannend ist „Der erste Captain“, ein kurzer Blick hinter die Kulissen, der zeigt, dass eigentlich die kanadische Schauspielerin Genevieve Bujold die Rolle der Janeway erhalten sollte. Seltene Aufnahmen und Outtakes von Bujold als Captain Janeway zeigen, wie anders „Voyager“ hätte ausfallen können, wenn eine andere Schauspielerin im „captain’s chair“ Platz genommen hätte. Unter uns: Ich bin froh, dass es Kate Mulgrew geworden ist. Im direkten Vergleich zeigt sich sehr auffällig, wie frisch ihre Herangehensweise an die Rolle gewesen ist.
„Gedanken der Besetzung: Staffel 1“ ist eher klassisch: kurze bits-and-pieces der Darsteller, die kaum wirklich überrraschen. „Am Drehort mit den Kazon“ führt uns in die Wüste, wo für den Pilotfilm ein Kazonlager errichtet worden war, und bietet einen kurzen Einblick in die Schwierigkeiten des Drehs vor Ort. Für meine Begriffe leider viel zu kurz geraten ist „Roter Alarm: Visuelle Effekte in der ersten Staffel“. Zwar plaudern die Effektkünstler ganz nett aus dem Nähkästchen, aber angesichts der Effektlastigkeit einer Serie wie „Voyager“ hätte man sich noch viel mehr Einblicke in dieses spannende Metier gewünscht.
Erneut von gewissem Kuriositätswert ist ein Feature über „Voyager im Internet“. Einer der Webmaster von www.startrek.com erzählt, wie seinerzeit der Internet-Auftritt der neuen Serie gestaltet worden war. Ähnlich nett: „Echte Wissenschaft mit André Bormanis“, dem wissenschaftlichen Berater der Serie. Bormanis berichtet, inwiefern aktuelle Kenntnisse der Wissenschaft innerhalb von „Voyager“ umgesetzt wurden und wie es zu all dem Tech-Babble innerhalb der Serie kommt. „STAR TREK: THE EXPERIENCE“ ist im Prinzip ein Promotion-Clip für das STAR TREK Museum in Las Vegas, allerdings ein sehr gelungener – man möchte sofort ins Flugzeug steigen! Vier – innerhalb der Menüs „versteckte“ – „Verlorene Funksprüche aus dem Delta-Quadranten“ bieten fragmentarische Interview-Schnipsel zu einzelnen Aspekten der Serie. Eine Bildergallerie rundet das Angebot ab.
Alles in allem kann man sich mit den Special Features ca. zwei Stunden ganz nett beschäftigen. Nach wie vor schmerzlich vermisst werden, von meiner Seite zumindest, die Audiokommentare zu einzelnen Schlüssel-Episoden, die in vielen anderen Serien mittlerweile gang und gäbe sind. Es ist kaum vorstellbar, dass die Macher keine Lust gehabt hätten, ihre Schöpfungen zu kommentieren. So ist das Fehlen wohl eher der Trägheit von Paramount geschuldet, denen Audiokommentare entweder zu teuer oder zu aufwändig waren.
Exklusiv für die deutsche Edition von „Voyager“ wurden auf eine sechste DVD zwei Episoden der klassischen Star-Trek-Serie um Kirk, Spock und Co gebrannt. „Ganz neue Dimensionen“ sowie „Griff in die Geschichte“ sind beides sicher sehr gute Folgen – vor allem letztere –, die man dankend zwischendurch in den DVD-Player schiebt, allerdings irritiert dieses Bonus-Material schon ein wenig angesicht der bereits angekündigten DVD-Box zu „Raumschiff Enterprise“. Auf der anderen Seite: Wer will sich beschweren, wenn er mal etwas extra bekommt ...
Fazit: Abschließendes Urteil? Verpackung hübsch, Episoden-Präsentation fehlerlos, Bonusmaterial besseres Mittelmaß, Preisklasse nach wie vor gepfeffert. Fans von Captain Janeway und Co sind sicher begeistert von der Möglichkeit, ihre Lieblingscrew fürderhin werbefrei, in tadelloser Bildqualität und vor allem im englischen Original genießen zu können. Der Gelegenheitstrekkie wird sein goldgepresstes Latinum allerdings wohl eher im Säckel behalten.
von Frank Stein
Einleitend vielleicht ein paar Worte zur „Außenhülle“. Es hat zwar eine Weile gebraucht, aber das Star-Trek-Boxendesign ist mittlerweile zur Perfektion gereift. Die karmesinrote Plastikbox mit dem silbernen Schriftzug wirkt edel, die seitlich „ausgesägten“ Fenster verleihen dem Ganzen eine fesche Dynamik. Die Innenschale ist weiß und das DVD-Set befindet sich in einer farblich abgestimmten Pappummantelung und auf einer schwarzen Schaumgummimatte ruhend. So weit, so gut. Leider stecken die Silberlinge – wie schon bei DS9 – erneut lieblos in schmalen Klarsichthalterungen, die am Rücken nur von einem Klebestreifen zusammengehalten werden. Zu dem graphisch aufwändig gestalteten und weitaus schöneren Klapp-Pappschachtel-Design, das noch bei TNG vorherrschend war, hat man leider auch hier nicht zurückgefunden.
Nur zwei Sätze zum Inhalt der doch hinreichend bekannten Serie: Das Föderationsraumschiff „U.S.S. Voyager“ unter dem Kommando von Captain Kathryn Janeway wird von einer unbekannten Macht in den nicht minder unbekannten Delta-Quadranten gezogen. 70.000 Lichtjahre von der Erde entfernt in einem völlig fremden Teil der Galaxis gestrandet und ganz auf sich allein gestellt, macht sich die Crew der Voyager auf die lange Reise durchs All Richtung Heimat.
Die erste Staffel, noch leicht verkürzt nur aus dem zweiteiligen Pilotfilm sowie 14 regulären Folgen bestehend, dient vor allem der Etablierung der Charaktere. Abgesehen von den zunehmend seltener werdenden Reibereien zwischen den Starfleet-Offizieren und dem Marquis-Teil der Mannschaft gibt es keinen verknüpfenden Handlungsbogen. Wiederkehrende Gegner sind die wilden Raumnomaden der Kazon sowie die verunstalteten Organsammler der Vidiianer – beides leider nicht wirklich charismatische Gegenspieler.
Die 16 Episoden sind auf den ersten vier der insgesamt sechs DVDs untergebracht (jeweils vier pro Scheibe). Das Startmenü mit einer anfliegenden Voyager sieht spacig aus und gefällt mir von allen bisherigen Star-Trek-Serien-DVDs bisher am Besten. Auch die Bild- und Tonqualität der einzelnen Folgen gibt keinen Grund zur Beanstandung. Man merkt eindeutig, dass Voyager um einiges jünger als z.B. TNG ist. Besonders nett ist natürlich die Mehrsprachigkeit: So kann man Janeway und ihre Crew wahlweise in deutsch, englisch, französisch, spanisch oder italienisch palavern lassen. Die ersten beiden Sprachen gibt´s sogar in ordentlichem 5.1.
Auf DVD 5 schließlich sind die Special Features untergebracht. Diese bewegen sich im normalen Star-Trek-Serien-Rahmen. Man kennt das aus TNG und DS9. Kurze Features (ca. zwischen 5 und 15 Minuten lang) bieten Hintergrund-Infos rund um Staffel 1. In „Auf ins Unbekannte“ erzählen die Macher Rick Berman, Michael Piller und Jeri Taylor, wie es zu Voyager kam. In der „Voyager Zeitkapsel: Kathryn Janeway“ erinnert sich Kate Mulgrew im Rahmen eines sympathischen Interviews an ihre Zeit als Captain des Föderationsraumschiffes.
Wirklich spannend ist „Der erste Captain“, ein kurzer Blick hinter die Kulissen, der zeigt, dass eigentlich die kanadische Schauspielerin Genevieve Bujold die Rolle der Janeway erhalten sollte. Seltene Aufnahmen und Outtakes von Bujold als Captain Janeway zeigen, wie anders „Voyager“ hätte ausfallen können, wenn eine andere Schauspielerin im „captain’s chair“ Platz genommen hätte. Unter uns: Ich bin froh, dass es Kate Mulgrew geworden ist. Im direkten Vergleich zeigt sich sehr auffällig, wie frisch ihre Herangehensweise an die Rolle gewesen ist.
„Gedanken der Besetzung: Staffel 1“ ist eher klassisch: kurze bits-and-pieces der Darsteller, die kaum wirklich überrraschen. „Am Drehort mit den Kazon“ führt uns in die Wüste, wo für den Pilotfilm ein Kazonlager errichtet worden war, und bietet einen kurzen Einblick in die Schwierigkeiten des Drehs vor Ort. Für meine Begriffe leider viel zu kurz geraten ist „Roter Alarm: Visuelle Effekte in der ersten Staffel“. Zwar plaudern die Effektkünstler ganz nett aus dem Nähkästchen, aber angesichts der Effektlastigkeit einer Serie wie „Voyager“ hätte man sich noch viel mehr Einblicke in dieses spannende Metier gewünscht.
Erneut von gewissem Kuriositätswert ist ein Feature über „Voyager im Internet“. Einer der Webmaster von www.startrek.com erzählt, wie seinerzeit der Internet-Auftritt der neuen Serie gestaltet worden war. Ähnlich nett: „Echte Wissenschaft mit André Bormanis“, dem wissenschaftlichen Berater der Serie. Bormanis berichtet, inwiefern aktuelle Kenntnisse der Wissenschaft innerhalb von „Voyager“ umgesetzt wurden und wie es zu all dem Tech-Babble innerhalb der Serie kommt. „STAR TREK: THE EXPERIENCE“ ist im Prinzip ein Promotion-Clip für das STAR TREK Museum in Las Vegas, allerdings ein sehr gelungener – man möchte sofort ins Flugzeug steigen! Vier – innerhalb der Menüs „versteckte“ – „Verlorene Funksprüche aus dem Delta-Quadranten“ bieten fragmentarische Interview-Schnipsel zu einzelnen Aspekten der Serie. Eine Bildergallerie rundet das Angebot ab.
Alles in allem kann man sich mit den Special Features ca. zwei Stunden ganz nett beschäftigen. Nach wie vor schmerzlich vermisst werden, von meiner Seite zumindest, die Audiokommentare zu einzelnen Schlüssel-Episoden, die in vielen anderen Serien mittlerweile gang und gäbe sind. Es ist kaum vorstellbar, dass die Macher keine Lust gehabt hätten, ihre Schöpfungen zu kommentieren. So ist das Fehlen wohl eher der Trägheit von Paramount geschuldet, denen Audiokommentare entweder zu teuer oder zu aufwändig waren.
Exklusiv für die deutsche Edition von „Voyager“ wurden auf eine sechste DVD zwei Episoden der klassischen Star-Trek-Serie um Kirk, Spock und Co gebrannt. „Ganz neue Dimensionen“ sowie „Griff in die Geschichte“ sind beides sicher sehr gute Folgen – vor allem letztere –, die man dankend zwischendurch in den DVD-Player schiebt, allerdings irritiert dieses Bonus-Material schon ein wenig angesicht der bereits angekündigten DVD-Box zu „Raumschiff Enterprise“. Auf der anderen Seite: Wer will sich beschweren, wenn er mal etwas extra bekommt ...
Fazit: Abschließendes Urteil? Verpackung hübsch, Episoden-Präsentation fehlerlos, Bonusmaterial besseres Mittelmaß, Preisklasse nach wie vor gepfeffert. Fans von Captain Janeway und Co sind sicher begeistert von der Möglichkeit, ihre Lieblingscrew fürderhin werbefrei, in tadelloser Bildqualität und vor allem im englischen Original genießen zu können. Der Gelegenheitstrekkie wird sein goldgepresstes Latinum allerdings wohl eher im Säckel behalten.
Sonntag, 6. Juni 2004
Star Wars – Das Erbe der Jedi-Ritter 04: Der Untergang
Harrison Ford war es damals, der in der klassischen Trilogie den unwiderstehlich-schurkenhaften Draufgänger Han Solo verkörperte (ältere Semester unter uns erinnern sich sicher noch an diese unschuldige Pre-Prequel-Zeit). Durch sein Charisma wurden lässige Schmuggler für mich zum Inbegriff von „Star Wars“ – zusammen mit Sternenzerstörern, aber das ist eine andere Geschichte. Seitdem haben übermenschliche Jedi und unmenschliche Droiden die Bildfläche betreten und für sich erobert. Der – allzu menschliche – Schmugglertyp wurde zum Statist degradiert. Auch in der „Das Erbe der Jedi-Ritter“-Reihe (nomen est omen) war das bisher der Fall: Han Solo durfte gerade noch seinen treuen Sidekick Chewbacca verlieren und dann versumpfte der Charakter für zweieinhalb Bücher in irgendwelchen Spelunken. Doch jetzt ist er in James Lucenos „Der Untergang“ triumphal zurück – Vorhang auf und Solo für Solo!
von Frank Stein
„Der Untergang“ ist der vierte Band der lang laufenden Buchreihe und gleichzeitig das erste von zwei inhaltlich miteinander verknüpften – wenngleich durchaus auch einzeln lesbaren – Abenteuern, die in Band 5 „Die letzte Chance“ fortgeführt werden. Die Handlung setzt über Obroa-skai ein, dem Planeten, der zum jüngsten Opfer der Yuzzhan-Vong-Offensive geworden ist. Doch die fanatischen Alien-Invasoren, die als dunkle Bedrohung über die Galaxis hereingebrochen sind, verspüren einen Dorn im Auge: die Jedi-Ritter. Solange diese seltsamen galaktischen Friedenswächter und Symbole für Recht und Ordnung, die sich auf eine Macht berufen, die den Yuzzhan Vong fremd ist, existieren, glüht die Flamme der Hoffnung unter den unwürdigen Völkern. Und so plant der perfide Agent Nom Anor, die Priesterin Elan und ihr „Haustier“ Vegere (siehe Greg Bears „Planet der Verräter“) überlaufen zu lassen, auf dass sie in die Nähe der Jedi kommen und ein Attentat auf diese verüben können, das der Galaxis zeigt, dass auch seine Helden nicht unsterblich sind.
Auf Kashyyyk verabschiedet sich derweil Han Solo von seinem langjährigen Freund und Weggefährten Chewbacca, der bei der Rettung von Flüchtlingen auf Sernpidal umkam. Wie nie zuvor in seinem Leben fühlt sich der ehemalige Schmuggler und jetzige Held der Republik entwurzelt und orientierungslos. Er kann den Verlust nicht verkraften – und er will Rache. So kommt es ihm mehr als Recht, als ihn auf Coruscant Roa, ein alter Bekannter aus Schmugglertagen, auffordert, ihn auf einen privaten Kreuzzug zu begleiten. Ein früherer Kontakt von beiden, Reck Desh, hat sich als Söldner an die Yuzzhan Vong verkauft und muss gestoppt werden.
Was als parallele Handlung beginnt – Spionagethriller links, Rachefeldzug rechts –, findet bald über Ord Mantell zusammen, als Roa und Han auf ihrer Suche nach Reck Desh in einen Angriff der Yuzzhan Vong geraten, der Elans Glaubwürdigkeit als Verräterin untermauern soll. Bei diesem Zwischenfall gerät Roa in Gefangenschaft und Han trifft auf Droma, einen männlichen Ryn, der als Gaukler und Kartenleser sein Brot verdient, dem Corellianer aber vom Wesen her in vielerlei Dingen gleicht – eine Hassliebe auf den ersten Blick, wie sich schon bald zeigt. An Bord der „Queen of Empire“, einem heruntergekommenen Luxusliner, kommt es schließlich über Bilbringi zum großen Showdown, während dem Han Solo nicht nur einmal mehr über sich hinauswächst, sondern auch sein charakteristisches Grinsen wiederfindet.
Wie oben bereits erwähnt, war ich schon immer ein Freund des „schurkischen“, schmutzigen Teils der „Star Wars“-Galaxis. Insofern hebt sich dieses Buch erfreulich von den bisherigen Bänden der „Das Erbe der Jedi-Ritter“-Reihe ab, die sich vor allem um Jedi-Ritter und X-Wing-Piloten drehten. Hier steht Han Solo voll und ganz im Mittelpunkt, und Autor James Luceno schafft es mit stilsicherer Eleganz, den klassischen Harrison-Ford-Typ zum Leben zu erwecken. Dabei wird nicht nur ein Best-Of bekannter Solo-Oneliner geschickt eingeflochten („Manchmal übertreffe ich mich noch selbst ...“), es finden sich auch ein paar nette Varianten berühmter Filmszenen in der Handlung wieder (Hans und Dromas Flucht vor den Yuzzhan-Vong-Jägern über Ord Mantell erinnert sicher nicht zufällig an ein gewisses Asteroidenfeld am Rande des Hoth-Systems.) und zuletzt werden diverse Erinnerungen an frühe Abenteuer des Schmugglers geweckt, wenn der alte Roa auftaucht oder Han an Bord der „Queen of Empire“ geht, auf der auch schon seine verflossenen Liebe Bria Tharen so ihre Probleme gehabt hatte (nachzulesen in der „Han Solo“-Trilogie von A. C. Crispin).
Doch auch abgesehen von der Figur des Han Solo selbst ist „Der Untergang“ eindeutig ein Roman mit hohem „Star Wars“-Feeling. Die Yuzzhan Vong als extragalaktische Bedrohung bleiben angenehm im Hintergrund und reduzieren sich praktisch auf eine Gruppe Verschwörer sowie eine Flotte gesichtsloser Raumschiffe und Jäger. Ihre irritierende „Religion der Schmerzen“ wird nicht so zelebriert, wie noch in den Stackpole-Romanen zuvor. Auf Seiten der Allianz scheint Luceno eine direkte Umkehrung der Stackpole-Begeisterung für menschliche Militärs zu suchen, wenn er praktisch ausschließlich Alien auftreten lässt, die sowohl als Botschafter als auch Geheimdienstler fungieren. Die Handlung ist eine gute Mischung aus Action, trockenem Humor und gefühlvollen Szenen, die endlich Bewegung in so manches eingekrustete Problem bringen – wie Hans Beziehung zu seinem Sohn Anakin oder Maras andauernde Krankheit. Selbst den Droiden R2-D2 und C-3PO gedenkt Luceno und schenkt ihnen ein paar wundervolle Streitgespräche.
Fazit: Es mag an der dankbaren Handlung liegen, die ihm die Verantwortlichen bei LucasBooks überantwortet haben, oder an James Lucenos intuitivem Gespür für das „Star Wars“-Universum, in jedem Fall ist sein Beitrag „Der Untergang“ zu der „Das Erbe der Jedi-Ritter“-Reihe meines Erachtens der bislang beste Roman der Serie. Action, Humor und Remineszenzen an klassische „Star Wars“-Situationen tragen eine Story, in der Han Solo endlich sein Draufgängertum wiederfindet, während den Yuzzhan Vong gerade genug Platz eingeräumt wurde, um sie als Bedrohung funktionieren zu lassen, ohne dass sie durch ihre Fremdartigkeit (nicht nur innerhalb der „Star Wars“-Galaxis, sondern auch innerhalb des „Star Wars“-Franchises) irritieren. Die episodenhafte Natur der Geschichte sowie ihre geschickt geschlossene Struktur machen den Roman auch durchaus verständlich und lesenswert für Fans, die sich bislang nicht für die Yuzzhan-Vong-Invasion erwärmen konnten. Auf jeden Fall eine Empfehlung!
Star Wars – Das Erbe der Jedi 04: Der Untergang
Film/TV-Roman
James Luceno
Blanvalet 2003
ISBN: 3442358221
349 S., Taschenbuch, deutsch
Preis: EUR 8,00
bei amazon.de bestellen
von Frank Stein
„Der Untergang“ ist der vierte Band der lang laufenden Buchreihe und gleichzeitig das erste von zwei inhaltlich miteinander verknüpften – wenngleich durchaus auch einzeln lesbaren – Abenteuern, die in Band 5 „Die letzte Chance“ fortgeführt werden. Die Handlung setzt über Obroa-skai ein, dem Planeten, der zum jüngsten Opfer der Yuzzhan-Vong-Offensive geworden ist. Doch die fanatischen Alien-Invasoren, die als dunkle Bedrohung über die Galaxis hereingebrochen sind, verspüren einen Dorn im Auge: die Jedi-Ritter. Solange diese seltsamen galaktischen Friedenswächter und Symbole für Recht und Ordnung, die sich auf eine Macht berufen, die den Yuzzhan Vong fremd ist, existieren, glüht die Flamme der Hoffnung unter den unwürdigen Völkern. Und so plant der perfide Agent Nom Anor, die Priesterin Elan und ihr „Haustier“ Vegere (siehe Greg Bears „Planet der Verräter“) überlaufen zu lassen, auf dass sie in die Nähe der Jedi kommen und ein Attentat auf diese verüben können, das der Galaxis zeigt, dass auch seine Helden nicht unsterblich sind.
Auf Kashyyyk verabschiedet sich derweil Han Solo von seinem langjährigen Freund und Weggefährten Chewbacca, der bei der Rettung von Flüchtlingen auf Sernpidal umkam. Wie nie zuvor in seinem Leben fühlt sich der ehemalige Schmuggler und jetzige Held der Republik entwurzelt und orientierungslos. Er kann den Verlust nicht verkraften – und er will Rache. So kommt es ihm mehr als Recht, als ihn auf Coruscant Roa, ein alter Bekannter aus Schmugglertagen, auffordert, ihn auf einen privaten Kreuzzug zu begleiten. Ein früherer Kontakt von beiden, Reck Desh, hat sich als Söldner an die Yuzzhan Vong verkauft und muss gestoppt werden.
Was als parallele Handlung beginnt – Spionagethriller links, Rachefeldzug rechts –, findet bald über Ord Mantell zusammen, als Roa und Han auf ihrer Suche nach Reck Desh in einen Angriff der Yuzzhan Vong geraten, der Elans Glaubwürdigkeit als Verräterin untermauern soll. Bei diesem Zwischenfall gerät Roa in Gefangenschaft und Han trifft auf Droma, einen männlichen Ryn, der als Gaukler und Kartenleser sein Brot verdient, dem Corellianer aber vom Wesen her in vielerlei Dingen gleicht – eine Hassliebe auf den ersten Blick, wie sich schon bald zeigt. An Bord der „Queen of Empire“, einem heruntergekommenen Luxusliner, kommt es schließlich über Bilbringi zum großen Showdown, während dem Han Solo nicht nur einmal mehr über sich hinauswächst, sondern auch sein charakteristisches Grinsen wiederfindet.
Wie oben bereits erwähnt, war ich schon immer ein Freund des „schurkischen“, schmutzigen Teils der „Star Wars“-Galaxis. Insofern hebt sich dieses Buch erfreulich von den bisherigen Bänden der „Das Erbe der Jedi-Ritter“-Reihe ab, die sich vor allem um Jedi-Ritter und X-Wing-Piloten drehten. Hier steht Han Solo voll und ganz im Mittelpunkt, und Autor James Luceno schafft es mit stilsicherer Eleganz, den klassischen Harrison-Ford-Typ zum Leben zu erwecken. Dabei wird nicht nur ein Best-Of bekannter Solo-Oneliner geschickt eingeflochten („Manchmal übertreffe ich mich noch selbst ...“), es finden sich auch ein paar nette Varianten berühmter Filmszenen in der Handlung wieder (Hans und Dromas Flucht vor den Yuzzhan-Vong-Jägern über Ord Mantell erinnert sicher nicht zufällig an ein gewisses Asteroidenfeld am Rande des Hoth-Systems.) und zuletzt werden diverse Erinnerungen an frühe Abenteuer des Schmugglers geweckt, wenn der alte Roa auftaucht oder Han an Bord der „Queen of Empire“ geht, auf der auch schon seine verflossenen Liebe Bria Tharen so ihre Probleme gehabt hatte (nachzulesen in der „Han Solo“-Trilogie von A. C. Crispin).
Doch auch abgesehen von der Figur des Han Solo selbst ist „Der Untergang“ eindeutig ein Roman mit hohem „Star Wars“-Feeling. Die Yuzzhan Vong als extragalaktische Bedrohung bleiben angenehm im Hintergrund und reduzieren sich praktisch auf eine Gruppe Verschwörer sowie eine Flotte gesichtsloser Raumschiffe und Jäger. Ihre irritierende „Religion der Schmerzen“ wird nicht so zelebriert, wie noch in den Stackpole-Romanen zuvor. Auf Seiten der Allianz scheint Luceno eine direkte Umkehrung der Stackpole-Begeisterung für menschliche Militärs zu suchen, wenn er praktisch ausschließlich Alien auftreten lässt, die sowohl als Botschafter als auch Geheimdienstler fungieren. Die Handlung ist eine gute Mischung aus Action, trockenem Humor und gefühlvollen Szenen, die endlich Bewegung in so manches eingekrustete Problem bringen – wie Hans Beziehung zu seinem Sohn Anakin oder Maras andauernde Krankheit. Selbst den Droiden R2-D2 und C-3PO gedenkt Luceno und schenkt ihnen ein paar wundervolle Streitgespräche.
Fazit: Es mag an der dankbaren Handlung liegen, die ihm die Verantwortlichen bei LucasBooks überantwortet haben, oder an James Lucenos intuitivem Gespür für das „Star Wars“-Universum, in jedem Fall ist sein Beitrag „Der Untergang“ zu der „Das Erbe der Jedi-Ritter“-Reihe meines Erachtens der bislang beste Roman der Serie. Action, Humor und Remineszenzen an klassische „Star Wars“-Situationen tragen eine Story, in der Han Solo endlich sein Draufgängertum wiederfindet, während den Yuzzhan Vong gerade genug Platz eingeräumt wurde, um sie als Bedrohung funktionieren zu lassen, ohne dass sie durch ihre Fremdartigkeit (nicht nur innerhalb der „Star Wars“-Galaxis, sondern auch innerhalb des „Star Wars“-Franchises) irritieren. Die episodenhafte Natur der Geschichte sowie ihre geschickt geschlossene Struktur machen den Roman auch durchaus verständlich und lesenswert für Fans, die sich bislang nicht für die Yuzzhan-Vong-Invasion erwärmen konnten. Auf jeden Fall eine Empfehlung!
Star Wars – Das Erbe der Jedi 04: Der Untergang
Film/TV-Roman
James Luceno
Blanvalet 2003
ISBN: 3442358221
349 S., Taschenbuch, deutsch
Preis: EUR 8,00
bei amazon.de bestellen
Sonntag, 9. Mai 2004
Star Wars – Das Erbe der Jedi-Ritter 03: Das Verderben
Langsam hole ich auf. Während in den USA die monumentale 19-bändige „New Jedi Order“-Buchreihe, die das bekannte „Star Wars“-Universum gegen die furchtbaren Alieninvasoren der Yuzzhan Vong antreten ließ, mit „The Unifying Force“ bereits im November 2003 seinen krönenden Abschluss fand, steht in Deutschland für Juni Band 7 „Anakin und die Yuzzhan Vong“ von Greg Keyes an, und ich bin mittlerweile immerhin bis Band 3 vorgedrungen: „Das Verderben“ von „X-Wing“-Autor Michael Stackpole. Und so geht der Krieg der Sterne weiter ...
von Frank Stein
Die Handlung setzt nicht unmittelbar, aber doch in unmittbarer zeitlicher Umgebung zum ersten Band „Die schwarze Flut“ von Stackpoles „Duologie“ ein. Die Yuzzhan Vong sind auf dem Vormarsch und noch weiß die Neue Republik viel zu wenig über die Invasoren, um sich ihnen effektiv entgegenstellen zu können. Aus diesem Grund werden verschiedene Strategien entwickelt: Während Corran Horn gemeinsam mit Jacen Solo und einer Gruppe Kommandos sich auf dem Außenrandplaneten Garqi einschmuggelt, um die Pläne der Technikhasser auszukundschaften, begibt sich der friedfertige Senator von Caamas, Elegos A’Kla, in die Hand der Feinde, um zu schauen, ob sich eine Lösung aus diesem Konflikt finden lässt.
Derweil besucht Leia Organa als Abgesandte der Neuen Republik Admiral Pellaeon, den Oberbefehlshaber der Reste des Imperiums, um ihn als Verbündeten zu gewinnen. Und Luke muss sich mit einer abtrünnigen Schülerin herumschlagen, die glaubt, dass ehemalige imperiale Superwaffen die einzig wahre Antwort auf die momentane Krise darstellen. Nach einigem Geplänkel trifft sich dann alles über dem blühenden Planeten Ithor wieder, wo es zur finalen Schlacht (dieses Buches) kommt und die Helden erkennen müssen, dass die Yuzzhan Vong sich mit keinem Gegner vergleichen lassen, dem sie bisher gegenüberstanden.
Michael Stackpole ist ein Mann der vielen Erzählstränge – keine Frage. Auch in „Das Verderben“ fährt er diese Strategie. Nachdem einleitend auf Coruscant die Problemstellung des Buches unter den Anführern der Neuen Republik erörtert wurde, verteilen sich die Protagonisten in alle Himmelsrichtungen und kommen auf unterschiedliche Weise mit den Yuzzhan Vong in Konflikt. Der Handlungsstrang um Gavin Darklighters X-Wing-Asse vom „Rogue Squadron“ sowie Corrans Kommandos ist eher actionlastig und enthält mit dem Eingreifen des Imperiums über Garqi, wo es den Infiltranten zur Flucht verhilft, die vielleicht coolste Stelle des ganzen Buches (ich sage nur „Chiss“).
Dagegen erinnert die kurze Eskapade von Luke, Mara, Mirax Terrik und Anakin Solo eher an ein vieldeutiges Verweisspiel, bei dem die Kenntnisse des Lesers in Sachen alte „Star Wars“-Romane gefordert sind. Das Machtspiel zwischen Elegos A’Kla und dem Yuzzhan-Vong-Kommandanten Shedao Shai ist indessen Intrige pur, wenngleich ich sagen muss, dass mich die Passagen, die innerhalb der Reihen der Alieninvasoren spielen, stets am wenigsten mitgerissen haben. Ich werde mit diesen Gegnern einfach nicht warm – vielleicht, weil sie mich eher an SM als an SW erinnern.
Auch ansonsten hinterlässt das Buch einen etwas zwiespältigen Eindruck, was nicht zuletzt daran liegen könnte, dass hier ganz unterschiedliche Interessen und Notwendigkeiten aufeinander prallen. Auf der einen Seite haben wir die Anforderung an „Star Wars“, ein rasantes „high adventure“ zu sein, das humorvoll und doch emotional mitreißend Science-Fiction- und Fantasy-Elemente mischt. Auf der anderen Seite steht Stackpole, der mit „BattleTech“ groß geworden ist, einem weit ernsteren, militaristischeren Universum.
Solange es um die reine Action geht, ist Stackpole voll in seinem Element. Selten waren X-Wing-Raumkämpfe so plastisch, wie in seinen Romanen. Hier gefällt er mir zum Beispiel um ein Vielfaches besser als Kevin J. Anderson, der teilweise hanebüchende Szenarions in seinen Büchern entwirft. Auch die durchaus häufigen Lichtschwertduelle sind schwungvoll beschrieben, wenngleich Stackpole ganz offensichtlich eine Begeisterung für Schwungkicks gegen Brust oder Kopf hegt, die jeder Jedi-Ritter zu beherrschen scheint. Hinzu kommt, dass Stackpole gemeinsam mit Timothy Zahn einige der bekanntesten „Expanded Universe“-Charaktere erschaffen hat (Corran Horn, Mirax Terrik, Grand Admiral Thrawn, Mara Jade) und da er in „Das Verderben“ mit einem großen Ensemble jonglieren darf, hat man stets das Gefühl, das gerade etwas für die „Star Wars“-Galaxis wirklich Bedeutendes geschieht, auch wenn de facto nur zwei „echte“ Filmcharaktere, nämlich Luke und Leia, in Aktion treten – von kurzen Cameos von Wedge oder Han abgesehen.
Was jedoch den „exotischen“ Teil von „Star Wars“ angeht, versagt Stackpole. Hier spürt man, dass seine „Star Wars“-Geschichten eigentlich „BattleTech“-Romane mit anderem Vokabular sind. Das merkt man an verschiedenen Stellen:
1) All seine Helden sind Menschen – Admiral Pellaeon, Corran Horn, Mirax Terrik, Mara Jade, Gavin Darklighter, die Solo-Kinder, Ganner der Jedi. Aliens tauchen zwar ab und an auch auf, aber man registriert ihre Andersartigkeit kaum.
2) All seine Helden sind Militärs! Während in den „Star Wars“-Filmen die Rebellion ein eher chaotisch sympathischer Haufen war, der gegen das durchorganisierte Imperium antrat, herrscht in „Das Verderben“ (und nicht erst hier) ein deutlich strafferer Umgangston. Vor allem, wenn Stackpole die „intriganten“ Alien-Politiker den „aufrechten“ Menschen-Militärs gegenüberstellt (am drastischsten während eines Empfangs über Ithor geschehen), beschleicht einen als Leser schon der Gedanke, dass sich das „Star Wars“-Universum in eine seltsame Richtung entwickelt. Dabei ist es weniger der Gegensatz Alien-Mensch als Politiker-Militär. Stackpole vertritt – ganz „BattleTech“ – offenbar die Meinung, dass nur Männer und Frauen in Uniform die Geschicke der Galaxis lenken können, während Anzug- oder Robenträger nichts weiter als palavernde, inkompetente Störfaktoren sind – es sei denn, sie unterstützen das Militär.
3) Das Universum ist weitgehend entzaubert. Nun ist eine Buchreihe über eine Invasion natürlich ein eher schlechter Ort, um sich den Wundern der Galaxis zu widmen, aber vor allem bei Stackpole wird man das Gefühl nicht los, dass Orte im Wesentlichen Namen sind, die relativ austauschbar bleiben und allein eine Funktion haben (meist eine militärische). So bekommt man fast nichts über Garqi mit (die Kommandos sprinten nur so über den Planeten) und auch Lukes Verfolgung seiner irregeleiteten Twi’lek(!)Schülerin springt eher von Raumhafen zu Raumhafen, anstatt sich ein bisschen umzuschauen.
Hinter den Kulissen hieß es seinerseits, dass Stackpole eigentlich drei Romane schreiben sollte, dann aber nur zwei bekam. Die leichte Hetze im Erzählduktus könnte auch daraus resultieren.
Fazit: Wie die ganze „Das Erbe der Jedi-Ritter“-Buchreihe dürfte auch „Das Verderben“ die Gemüter spalten. Die Galaxis ist ungewohnt ernst, man möchte sagen: dreckig. Wenig ist von dem naiven Charme und Humor der Filme (vor allem „Star Wars: Episode IV – Eine neue Hoffnung“) geblieben. Außerdem wird die Galaxis und die Handlung eindeutig von menschlichen Militärs beherrscht, nur dass sie heute der Neuen Republik dienen und nicht mehr dem Imperium. Irgendwie scheint Stackpole ein großer Bewunderer von Helden an der Waffe zu sein. Auf der Habenseite werden in dem Roman erneut krachende Raumkämpfe geboten (mir persönlich gefällt ja vor allem die Rückkehr des Imperiums auf die galaktische Showbühne) und viele namhafte EU-Charaktere tummeln sich auf den Seiten – wodurch allerdings auch geschickt kaschiert wird, dass einige der klassischsten Helden, wie Han Solo, Lando Calrissian, C-3PO und R2-D2, praktisch keine Rolle spielen.
Star Wars – Das Erbe der Jedi 03: Das Verderben
Film/TV-Roman
Michael Stackpole
Blanvalet 2002
ISBN: 3442356202
383 S., Taschenbuch, deutsch
Preis: EUR 8,00
bei amazon.de bestellen
von Frank Stein
Die Handlung setzt nicht unmittelbar, aber doch in unmittbarer zeitlicher Umgebung zum ersten Band „Die schwarze Flut“ von Stackpoles „Duologie“ ein. Die Yuzzhan Vong sind auf dem Vormarsch und noch weiß die Neue Republik viel zu wenig über die Invasoren, um sich ihnen effektiv entgegenstellen zu können. Aus diesem Grund werden verschiedene Strategien entwickelt: Während Corran Horn gemeinsam mit Jacen Solo und einer Gruppe Kommandos sich auf dem Außenrandplaneten Garqi einschmuggelt, um die Pläne der Technikhasser auszukundschaften, begibt sich der friedfertige Senator von Caamas, Elegos A’Kla, in die Hand der Feinde, um zu schauen, ob sich eine Lösung aus diesem Konflikt finden lässt.
Derweil besucht Leia Organa als Abgesandte der Neuen Republik Admiral Pellaeon, den Oberbefehlshaber der Reste des Imperiums, um ihn als Verbündeten zu gewinnen. Und Luke muss sich mit einer abtrünnigen Schülerin herumschlagen, die glaubt, dass ehemalige imperiale Superwaffen die einzig wahre Antwort auf die momentane Krise darstellen. Nach einigem Geplänkel trifft sich dann alles über dem blühenden Planeten Ithor wieder, wo es zur finalen Schlacht (dieses Buches) kommt und die Helden erkennen müssen, dass die Yuzzhan Vong sich mit keinem Gegner vergleichen lassen, dem sie bisher gegenüberstanden.
Michael Stackpole ist ein Mann der vielen Erzählstränge – keine Frage. Auch in „Das Verderben“ fährt er diese Strategie. Nachdem einleitend auf Coruscant die Problemstellung des Buches unter den Anführern der Neuen Republik erörtert wurde, verteilen sich die Protagonisten in alle Himmelsrichtungen und kommen auf unterschiedliche Weise mit den Yuzzhan Vong in Konflikt. Der Handlungsstrang um Gavin Darklighters X-Wing-Asse vom „Rogue Squadron“ sowie Corrans Kommandos ist eher actionlastig und enthält mit dem Eingreifen des Imperiums über Garqi, wo es den Infiltranten zur Flucht verhilft, die vielleicht coolste Stelle des ganzen Buches (ich sage nur „Chiss“).
Dagegen erinnert die kurze Eskapade von Luke, Mara, Mirax Terrik und Anakin Solo eher an ein vieldeutiges Verweisspiel, bei dem die Kenntnisse des Lesers in Sachen alte „Star Wars“-Romane gefordert sind. Das Machtspiel zwischen Elegos A’Kla und dem Yuzzhan-Vong-Kommandanten Shedao Shai ist indessen Intrige pur, wenngleich ich sagen muss, dass mich die Passagen, die innerhalb der Reihen der Alieninvasoren spielen, stets am wenigsten mitgerissen haben. Ich werde mit diesen Gegnern einfach nicht warm – vielleicht, weil sie mich eher an SM als an SW erinnern.
Auch ansonsten hinterlässt das Buch einen etwas zwiespältigen Eindruck, was nicht zuletzt daran liegen könnte, dass hier ganz unterschiedliche Interessen und Notwendigkeiten aufeinander prallen. Auf der einen Seite haben wir die Anforderung an „Star Wars“, ein rasantes „high adventure“ zu sein, das humorvoll und doch emotional mitreißend Science-Fiction- und Fantasy-Elemente mischt. Auf der anderen Seite steht Stackpole, der mit „BattleTech“ groß geworden ist, einem weit ernsteren, militaristischeren Universum.
Solange es um die reine Action geht, ist Stackpole voll in seinem Element. Selten waren X-Wing-Raumkämpfe so plastisch, wie in seinen Romanen. Hier gefällt er mir zum Beispiel um ein Vielfaches besser als Kevin J. Anderson, der teilweise hanebüchende Szenarions in seinen Büchern entwirft. Auch die durchaus häufigen Lichtschwertduelle sind schwungvoll beschrieben, wenngleich Stackpole ganz offensichtlich eine Begeisterung für Schwungkicks gegen Brust oder Kopf hegt, die jeder Jedi-Ritter zu beherrschen scheint. Hinzu kommt, dass Stackpole gemeinsam mit Timothy Zahn einige der bekanntesten „Expanded Universe“-Charaktere erschaffen hat (Corran Horn, Mirax Terrik, Grand Admiral Thrawn, Mara Jade) und da er in „Das Verderben“ mit einem großen Ensemble jonglieren darf, hat man stets das Gefühl, das gerade etwas für die „Star Wars“-Galaxis wirklich Bedeutendes geschieht, auch wenn de facto nur zwei „echte“ Filmcharaktere, nämlich Luke und Leia, in Aktion treten – von kurzen Cameos von Wedge oder Han abgesehen.
Was jedoch den „exotischen“ Teil von „Star Wars“ angeht, versagt Stackpole. Hier spürt man, dass seine „Star Wars“-Geschichten eigentlich „BattleTech“-Romane mit anderem Vokabular sind. Das merkt man an verschiedenen Stellen:
1) All seine Helden sind Menschen – Admiral Pellaeon, Corran Horn, Mirax Terrik, Mara Jade, Gavin Darklighter, die Solo-Kinder, Ganner der Jedi. Aliens tauchen zwar ab und an auch auf, aber man registriert ihre Andersartigkeit kaum.
2) All seine Helden sind Militärs! Während in den „Star Wars“-Filmen die Rebellion ein eher chaotisch sympathischer Haufen war, der gegen das durchorganisierte Imperium antrat, herrscht in „Das Verderben“ (und nicht erst hier) ein deutlich strafferer Umgangston. Vor allem, wenn Stackpole die „intriganten“ Alien-Politiker den „aufrechten“ Menschen-Militärs gegenüberstellt (am drastischsten während eines Empfangs über Ithor geschehen), beschleicht einen als Leser schon der Gedanke, dass sich das „Star Wars“-Universum in eine seltsame Richtung entwickelt. Dabei ist es weniger der Gegensatz Alien-Mensch als Politiker-Militär. Stackpole vertritt – ganz „BattleTech“ – offenbar die Meinung, dass nur Männer und Frauen in Uniform die Geschicke der Galaxis lenken können, während Anzug- oder Robenträger nichts weiter als palavernde, inkompetente Störfaktoren sind – es sei denn, sie unterstützen das Militär.
3) Das Universum ist weitgehend entzaubert. Nun ist eine Buchreihe über eine Invasion natürlich ein eher schlechter Ort, um sich den Wundern der Galaxis zu widmen, aber vor allem bei Stackpole wird man das Gefühl nicht los, dass Orte im Wesentlichen Namen sind, die relativ austauschbar bleiben und allein eine Funktion haben (meist eine militärische). So bekommt man fast nichts über Garqi mit (die Kommandos sprinten nur so über den Planeten) und auch Lukes Verfolgung seiner irregeleiteten Twi’lek(!)Schülerin springt eher von Raumhafen zu Raumhafen, anstatt sich ein bisschen umzuschauen.
Hinter den Kulissen hieß es seinerseits, dass Stackpole eigentlich drei Romane schreiben sollte, dann aber nur zwei bekam. Die leichte Hetze im Erzählduktus könnte auch daraus resultieren.
Fazit: Wie die ganze „Das Erbe der Jedi-Ritter“-Buchreihe dürfte auch „Das Verderben“ die Gemüter spalten. Die Galaxis ist ungewohnt ernst, man möchte sagen: dreckig. Wenig ist von dem naiven Charme und Humor der Filme (vor allem „Star Wars: Episode IV – Eine neue Hoffnung“) geblieben. Außerdem wird die Galaxis und die Handlung eindeutig von menschlichen Militärs beherrscht, nur dass sie heute der Neuen Republik dienen und nicht mehr dem Imperium. Irgendwie scheint Stackpole ein großer Bewunderer von Helden an der Waffe zu sein. Auf der Habenseite werden in dem Roman erneut krachende Raumkämpfe geboten (mir persönlich gefällt ja vor allem die Rückkehr des Imperiums auf die galaktische Showbühne) und viele namhafte EU-Charaktere tummeln sich auf den Seiten – wodurch allerdings auch geschickt kaschiert wird, dass einige der klassischsten Helden, wie Han Solo, Lando Calrissian, C-3PO und R2-D2, praktisch keine Rolle spielen.
Star Wars – Das Erbe der Jedi 03: Das Verderben
Film/TV-Roman
Michael Stackpole
Blanvalet 2002
ISBN: 3442356202
383 S., Taschenbuch, deutsch
Preis: EUR 8,00
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Donnerstag, 1. April 2004
Star Trek V - Am Rande des Universums (2 Disc Special Edition)
Es gehört zu den Widrigkeiten des Lebens als Fan des Mediums DVD, dass Studios – zumindest noch bis vor kurzem – mit schöner Regelmäßigkeit zuerst eine ziemlich mager ausgestattete Basisversion eines Films auf den Markt bringen und dann, so scheint es, wenn sich der Film als Verkaufsschlager entpuppt, eine kräftig aufgebohrte Special-Edition-Box hinterherschieben. Im Falle der Star-Trek-Reihe waren bereits Film 2 bis 9 mit nicht viel mehr als dem Film und ein paar mageren Trailern auf dem Silberling erschienen, als „Star Trek – Der Film“ plötzlich als verschwenderische „Director‘s Edition“ herausgebracht wurde. In der Folge wurden auch Teil 2, 3 und 4 als üppige 2-Disk-Special-Editions neu aufgelegt. Und jüngst wurde diese Reihe nun durch Teil 5 ergänzt.
von Frank Stein
Viele Fans sind der Ansicht, „Star Trek V: Am Rande des Universums“ – übrigens ein völlig irreführender deutscher Titel, geht es doch während der Geschichte vielmehr ins Zentrum der Galaxis – sei der schlechteste Kinofilm der Serie. Ihre Antipathie stützt sich dabei vor allem auf William Shatner als Regisseur und leicht egozentrischen Selbstdarsteller. Bei mir persönlich rangiert der Film allerdings mindestens im guten Mittelfeld meiner Star-Trek-Movies-Hitliste. Vor allem gefällt mir die Botschaft der unverbrüchlichen Freundschaft zwischen den drei Hauptfiguren Kirk, Spock und McCoy, die sowohl am warmen Lagerfeuer, als auch im kalten All zelebriert wird.
Die Handlung setzt auf der Erde ein, nur kurze Zeit nach „Star Trek IV“. Während sich Kirk, Spock und McCoy im Yosemite Nationalpark mit Bergsteigen und Lagerfeuerromantik entspannen, obliegt es Scotty im Orbit, die noch unfertige Enterprise 1701-A für ihren ersten Einsatz auf Vordermann zu bringen. Der kommt schneller, als erwartet. Ein religiöser Eiferer hat auf Nimbus III, einem fehlgeschlagenen Experiment zur Völkerverständigung zwischen Menschen, Klingonen und Romulanern, die Repräsentanten der drei Rassen in seine Gewalt gebracht. Obwohl der Lack auf der Außenhaut noch nicht ganz trocken ist und die Enterprise im Erdorbit hängend kaum das nächstliegende Schiff sein kann, werden Kirk und seine Mannen losgeschickt, die Lage zu entschärfen. Ein Befreiungsversuch der Geiseln schlägt jedoch fehl, vielmehr gelingt es dem Verrückten, einem Vulkanier namens Sybock, der sich überdies als Halbbruder Spocks entpuppt, die Enterprise in seine Gewalt zu bringen. Seine Mission ist eine spirituelle: Die Suche nach dem Planeten Sha Ka Re, der Heimat Gottes, im Zentrum der Galaxis. Und während der charismatische Anführer nach und nach die gesamte Raumschiff-Crew verführt, und während gleichzeitig ein geltungssüchtiger klingonischer Raubvogel-Captain danach lechzt, sich durch den Sieg über Staatsfeind Nr. 1 James T. Kirk zu unsterblichem Ruhm zu verhelfen, steht die Freundschaft – und auch der Glaube – der drei Weltraumveteranen Kirk, Spock und McCoy mehr denn je auf dem Prüfstand.
Man mag nun über den Film, der übrigens in makelloser Bild- und Tonqualität (deutsch und englisch) auf der Scheibe abgelegt wurde, denken, was man will, die zwei DVDs sind jedenfalls randvoll mit spannenden Extras. Zunächst gibt es einen Audiokommentar von William Shatner und seiner Tochter Liz, während dem Shatner immer wieder über das geringe Budget, den Zeitdruck und die Unmöglichkeit, seine großen Visionen ansprechend umzusetzen, lamentiert. Legendär scheint die sogenannte Rockmen-Sequenz zu sein (Arbeitstitel: „Dantes Inferno“), die Kirk gegen Ende des Films auf dem Gottesplaneten in einen spektakulären Kampf mit zehn Steinmenschen verwickeln sollte, bevor ihm Spock mit dem klingonischen Raubvogel zu Hilfe eilt. Das Budget macht aus zehn Steinmenschen fünf, aus fünf einen, und der sah nach Testaufnahmen letztlich aus wie der Steinbeißer aus „Die unendliche Geschichte“. Die Sequenz wurde gestrichen! (Womit der Film nun sehr viel „schlichter“ endet, als eigentlich vorgesehen.) Neben diesem sehr persönlichen Eindruck des Regisseurs existiert noch ein Textkommentar von Michael und Denise Okuda, die einen eher informativen Ansatz verfolgen und auf sehr interessante Art und Weise sowohl das Geschehen im Film interpretieren, allgemeine Hintergrundinfos zu Settings und Darstellern liefern sowie sich der Ereignisse der Dreharbeiten erinnern.
Ein Großteil der Extras befindet sich dann auf Disk 2. In einer computeranimierten Sequenz bringt uns ein Shuttle runter nach Sha Ka Re, wo sich vor dem glühenden Steinkreis das Menü aufbaut. Es existieren fünf Untermenüs: „Das Star Trek Universum“, „Produktion“, „Archive“, „Entfallene Szenen“ und „Werbung“. Die ersten beiden sind eindeutig die interessantesten. „Das Star Trek Universum“ beherrbergt fünf Features, die zwischen 10 und 20 Minuten lang sind und sich mit Aspekten rund um den Film beschäftigen, wie beispielsweise Star Trek und Religiosität oder den Set Designer Herman Zimmermann. Unter „Produktion“ findet sich ein Grußwort von Produzent Harve Bennett, ein halbstündiges Making-Of, diverse Bildtests von Raumschiffen und Aliens (inklusive dem einzigen noch existierenden Material zur Rockman-Sequenz!) sowie als Zeitdokument die Pressekonferenz nach Beendigung der Dreharbeiten. Die „Archive“ bestehen aus einer kurzen, musikalisch untermalten Slideshow mit Setbildern sowie den Storyboards des Filmendes und sind damit etwas dürftig geraten. Hier hätte man sich mehr Material gewünscht. Gleiches gilt für die „Entfallenen Szenen“, derer es vier gibt, wobei bedauerlicherweise nicht die Szenen zwischen den beiden Klingonen Klaa und Vixis darunter sind, von denen es, wie die beiden Darsteller in einem Interview verraten, einige geben muss, in denen unter anderem die erotische Spannung zwischen dem virilen Captain und seiner ambitionierten ersten Offizierin deutlicher wird. Genau genommen ist eigentlich nichts darunter, was man unbedingt im Film hätte sehen müssen, allerdings ist die anzügliche Begrüßung des klingonischen Botschafters gegenüber der romulanischen Abgesandten schon lustig. Die „Werbung“ schließlich besteht aus zwei Kinotrailern und sieben TV-Spots, die – wie ich immer wieder fasziniert feststelle – ein bemerkenswertes Bild in Bezug auf den Wandel von Werbestrategien im Laufe der Jahre zeichnen.
Fazit: Für Star-Trek-Fans ist diese DVD, wie auch ihre Vorgänger in dieser Reihe, selbstredend ein Muss. In einer besseren Bild- und Tonqualität wird man den Film in absehbarer Zukunft nicht bekommen und die Extras bedeuten mehrere Stunden zusätzliche Unterhaltung auf angenehm hohem Niveau, sowohl was die Machart angeht, als auch den Informationsgehalt. Meine Empfehlung lautet also: kaufen und einen Film erleben, an dessen Ende man das dringende Bedürfnis hat, mal wieder mit ein paar richtig guten Freunden campen zu gehen.
von Frank Stein
Viele Fans sind der Ansicht, „Star Trek V: Am Rande des Universums“ – übrigens ein völlig irreführender deutscher Titel, geht es doch während der Geschichte vielmehr ins Zentrum der Galaxis – sei der schlechteste Kinofilm der Serie. Ihre Antipathie stützt sich dabei vor allem auf William Shatner als Regisseur und leicht egozentrischen Selbstdarsteller. Bei mir persönlich rangiert der Film allerdings mindestens im guten Mittelfeld meiner Star-Trek-Movies-Hitliste. Vor allem gefällt mir die Botschaft der unverbrüchlichen Freundschaft zwischen den drei Hauptfiguren Kirk, Spock und McCoy, die sowohl am warmen Lagerfeuer, als auch im kalten All zelebriert wird.
Die Handlung setzt auf der Erde ein, nur kurze Zeit nach „Star Trek IV“. Während sich Kirk, Spock und McCoy im Yosemite Nationalpark mit Bergsteigen und Lagerfeuerromantik entspannen, obliegt es Scotty im Orbit, die noch unfertige Enterprise 1701-A für ihren ersten Einsatz auf Vordermann zu bringen. Der kommt schneller, als erwartet. Ein religiöser Eiferer hat auf Nimbus III, einem fehlgeschlagenen Experiment zur Völkerverständigung zwischen Menschen, Klingonen und Romulanern, die Repräsentanten der drei Rassen in seine Gewalt gebracht. Obwohl der Lack auf der Außenhaut noch nicht ganz trocken ist und die Enterprise im Erdorbit hängend kaum das nächstliegende Schiff sein kann, werden Kirk und seine Mannen losgeschickt, die Lage zu entschärfen. Ein Befreiungsversuch der Geiseln schlägt jedoch fehl, vielmehr gelingt es dem Verrückten, einem Vulkanier namens Sybock, der sich überdies als Halbbruder Spocks entpuppt, die Enterprise in seine Gewalt zu bringen. Seine Mission ist eine spirituelle: Die Suche nach dem Planeten Sha Ka Re, der Heimat Gottes, im Zentrum der Galaxis. Und während der charismatische Anführer nach und nach die gesamte Raumschiff-Crew verführt, und während gleichzeitig ein geltungssüchtiger klingonischer Raubvogel-Captain danach lechzt, sich durch den Sieg über Staatsfeind Nr. 1 James T. Kirk zu unsterblichem Ruhm zu verhelfen, steht die Freundschaft – und auch der Glaube – der drei Weltraumveteranen Kirk, Spock und McCoy mehr denn je auf dem Prüfstand.
Man mag nun über den Film, der übrigens in makelloser Bild- und Tonqualität (deutsch und englisch) auf der Scheibe abgelegt wurde, denken, was man will, die zwei DVDs sind jedenfalls randvoll mit spannenden Extras. Zunächst gibt es einen Audiokommentar von William Shatner und seiner Tochter Liz, während dem Shatner immer wieder über das geringe Budget, den Zeitdruck und die Unmöglichkeit, seine großen Visionen ansprechend umzusetzen, lamentiert. Legendär scheint die sogenannte Rockmen-Sequenz zu sein (Arbeitstitel: „Dantes Inferno“), die Kirk gegen Ende des Films auf dem Gottesplaneten in einen spektakulären Kampf mit zehn Steinmenschen verwickeln sollte, bevor ihm Spock mit dem klingonischen Raubvogel zu Hilfe eilt. Das Budget macht aus zehn Steinmenschen fünf, aus fünf einen, und der sah nach Testaufnahmen letztlich aus wie der Steinbeißer aus „Die unendliche Geschichte“. Die Sequenz wurde gestrichen! (Womit der Film nun sehr viel „schlichter“ endet, als eigentlich vorgesehen.) Neben diesem sehr persönlichen Eindruck des Regisseurs existiert noch ein Textkommentar von Michael und Denise Okuda, die einen eher informativen Ansatz verfolgen und auf sehr interessante Art und Weise sowohl das Geschehen im Film interpretieren, allgemeine Hintergrundinfos zu Settings und Darstellern liefern sowie sich der Ereignisse der Dreharbeiten erinnern.
Ein Großteil der Extras befindet sich dann auf Disk 2. In einer computeranimierten Sequenz bringt uns ein Shuttle runter nach Sha Ka Re, wo sich vor dem glühenden Steinkreis das Menü aufbaut. Es existieren fünf Untermenüs: „Das Star Trek Universum“, „Produktion“, „Archive“, „Entfallene Szenen“ und „Werbung“. Die ersten beiden sind eindeutig die interessantesten. „Das Star Trek Universum“ beherrbergt fünf Features, die zwischen 10 und 20 Minuten lang sind und sich mit Aspekten rund um den Film beschäftigen, wie beispielsweise Star Trek und Religiosität oder den Set Designer Herman Zimmermann. Unter „Produktion“ findet sich ein Grußwort von Produzent Harve Bennett, ein halbstündiges Making-Of, diverse Bildtests von Raumschiffen und Aliens (inklusive dem einzigen noch existierenden Material zur Rockman-Sequenz!) sowie als Zeitdokument die Pressekonferenz nach Beendigung der Dreharbeiten. Die „Archive“ bestehen aus einer kurzen, musikalisch untermalten Slideshow mit Setbildern sowie den Storyboards des Filmendes und sind damit etwas dürftig geraten. Hier hätte man sich mehr Material gewünscht. Gleiches gilt für die „Entfallenen Szenen“, derer es vier gibt, wobei bedauerlicherweise nicht die Szenen zwischen den beiden Klingonen Klaa und Vixis darunter sind, von denen es, wie die beiden Darsteller in einem Interview verraten, einige geben muss, in denen unter anderem die erotische Spannung zwischen dem virilen Captain und seiner ambitionierten ersten Offizierin deutlicher wird. Genau genommen ist eigentlich nichts darunter, was man unbedingt im Film hätte sehen müssen, allerdings ist die anzügliche Begrüßung des klingonischen Botschafters gegenüber der romulanischen Abgesandten schon lustig. Die „Werbung“ schließlich besteht aus zwei Kinotrailern und sieben TV-Spots, die – wie ich immer wieder fasziniert feststelle – ein bemerkenswertes Bild in Bezug auf den Wandel von Werbestrategien im Laufe der Jahre zeichnen.
Fazit: Für Star-Trek-Fans ist diese DVD, wie auch ihre Vorgänger in dieser Reihe, selbstredend ein Muss. In einer besseren Bild- und Tonqualität wird man den Film in absehbarer Zukunft nicht bekommen und die Extras bedeuten mehrere Stunden zusätzliche Unterhaltung auf angenehm hohem Niveau, sowohl was die Machart angeht, als auch den Informationsgehalt. Meine Empfehlung lautet also: kaufen und einen Film erleben, an dessen Ende man das dringende Bedürfnis hat, mal wieder mit ein paar richtig guten Freunden campen zu gehen.
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